Gauting:Gauting legt Veto ein

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Gilchinger wollen Unterbrunn zum Wasserschutzgebiet machen

Die Gautinger wollen sich keine Steine in den Weg legen lassen. Und ganz besonders nicht, wenn es um das geplante Gewerbegebiet beim Sonderflughafen Oberpfaffenhofen geht. Deshalb hat der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung das Vorhaben der Nachbargemeinde Gilching, ein Wasserschutzgebiet "Brunnen IV Gilching" auf Unterbrunner Flur festzusetzen, abgelehnt. Eine solche Schutzzone würde eine unverhältnismäßig große Beeinträchtigung der Gautinger Planungshoheit bedeuten, warnte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger das Gremium. So könnte es beispielsweise Schwierigkeiten bei der Erschließung des geplanten Gewerbegebiets östlich des Flughafens geben. Sie fürchtete, dass für Planung, Bau und Unterhalt unzumutbar hohe Kosten entstehen könnten, wenn die Gemeinde die strengen Auflagen erfüllen müsse, die zum Schutz eines Brunnens an Bauvorhaben gestellt würden.

Die eigene Entwicklung dürfe keinesfalls eingeschränkt werden, pflichtete CSU-Sprecherin Eva-Maria Klinger Kössinger bei. Mit Schrecken dachte die Gemeinderätin vor allem an die hohen Kosten für den Straßenbau, die durch die besonderen Anforderungen des Schutzgebiets zustande kommen würden. SPD-Sprecherin Petra Neugebauer dachte dagegen eher an den Trinkwasserschutz. "Ist es gut, mit dem Schutz an der Gemeindegrenze halt zu machen?", fragte sie. Es gebe große Bereiche im Unterbrunner Holz, die man anderen Kommunen als Wasserschutzgebiet zur Verfügung stellen könne, doch an der Stelle sei es nicht nötig, erklärte die Bürgermeisterin. Im übrigen habe Gilching genügend Schutzzonen.

Sorgen machten sich die Gautinger aber auch um die Kiesgrube von Baldur Trinkl südlich der Weßlinger Straße. Der Unternehmer hat seit Jahren bereits eine Genehmigung zum Kiesabbau, die noch bis 2026 gilt. Wenn die Gemeinde an der Stelle ein Wasserschutzgebiet ausweise, müsste Trinkl vermutlich seine Brechanlage abbauen und die Bauabfallaufbereitung dürfte wohl auch wohl auch zum Problem werden, ebenso wie die Erschließung der Grube. "Wir würden die Entwicklung eines unserer Betriebe gefährden", gab Kössinger zu bedenken.

© SZ vom 24.02.2016 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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