Gauting:"Gauting aktiv" kritisiert Haushalt 2019

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Der am 4. Dezember beschlossenen Doppelhaushalt der Gemeinde Gauting bringt die Gruppierung "Gauting aktiv" auf den Plan. Die Bürgerinitiative, die den geplanten Sontowski-Bau auf dem Schulareal an der Bahnhofstraße verhindern wollte, wirft Bürgermeisterin Brigitte Kössinger vor, viele Bürger düpiert zu haben. Im Vorfeld des Bürgerentscheids um die Neubebauung des Grundschulareals habe es geheißen, dass es zu Streichungen freiwilliger Leistungen komme, falls die Bürger den Neubauplänen nicht zustimmten. "Von diesem Szenario ging ein erheblicher Druck aus", schreibt Valentin Kraemer im Newsletter der Initiative vom 10. Dezember. Viele Bürger hätten darauf vertraut, dass die Streichungen nicht kommen, wenn sie dem Bau zustimmen. Jedoch: "Ihr Vertrauen wurde missbraucht", stellt Kraemer fest. Denn obwohl das Ratsbegehren erfolgreich war, wurden im Doppelhaushalt der Gemeinde Gauting umfangreiche Streichungen der Zuschüsse im Bereich Kultur und Vereine beschlossen.

"Die Bürger fühlen sich heftig an der Nase herum geführt", so Kraemer. Die vereinten Werbetrommeln von "Zukunft Gauting", dem Investor Sontowski und der Bürgermeisterin hätten ihr Ziel bei der Abstimmung erreicht. Die Bürger seien davon ausgegangen, dass es nach dem erfolgreichen Ratsbegehren, schon im Herbst 2018 mit der Baustelle am Bahnhof weitergehe. Nun sei aus dem Rathaus zu vernehmen, dass das Landratsamt die Genehmigung noch nicht erteilt habe. Somit soll erst im Frühjahr 2019 mit den Bauarbeiten gestartet werden. Dabei laute die Werbung der Pro-Sontowski-Gruppierung doch "Zukunft statt Stillstand", und so prange es auch weiterhin am Bauzaun.

Kraemer kritisiert weitere "seltsame Begleitumstände"zum Haushalt. Noch im Frühjahr habe die Gemeinde eine Sanierung des Sommerbads für etwa 7,6 Millionen Euro angekündigt. Dieser Plan sei nun verschoben worden. Zugleich wundert er sich darüber, dass vier Millionen Euro, die 2018 als Ausgabe vorgesehen waren, nicht ausgegeben wurden und eine weitere Summe von zwei Millionen Euro aus den vergangenen Jahren übrig sei. Und für die Erweiterung des Sitzungssaals seien 350 000 Euro vorgesehen. Man halte die Bürger mit furchterregenden Kostenblöcken in Atem, um diese später, je nach Interessenlage, rasch verschwinden zu lassen.

© SZ vom 12.12.2018 / Bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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