Vier Wochen sind es noch, bis sich im neuen Gautinger Kino direkt neben dem Bahnhof der Vorhang zur ersten Vorstellung öffnet. Die Handwerker haben dort noch einiges zu tun, aber auf zwei Transparenten an der Baustelle wird schon geworben für das Haus mit vier Vorführsälen mit insgesamt 370 Plätzen, Lounge, Café und Restaurant. "Ab Oktober 2016 auch in Gauting", heißt es da. Auf ein genaues Datum wollte sich Betreiber Matthias Helwig aus Gilching aber noch nicht festlegen, denn er kennt aus Erfahrung die Unwägbarkeiten so eines Bauprojekts. Details will er nach seiner Rückkehr von der Biennale in Venedig bekanntgeben.
In dieser Woche sieht es jedoch nicht danach aus, dass es nicht einmal mehr ein Monat bis zum Eröffnungstermin sein soll. Aus dem Beton-Vordach hängen noch Kabel heraus, der Weg zum Eingang führt über Kieshaufen und Asphaltbrocken. Im ganzen Gebäude sind verschiedene Handwerker beschäftigt. Vor dem Haus parken die Fahrzeuge von Parkettlegern aus Gilching, einem Maler aus Raisting und Elektrotechnikern aus Thüringen. Auf dem Dach stehen Rollen mit Dämmmaterial. Da ist in den kommenden Wochen offensichtlich noch einiges zu tun.
Mit dem Abbruch von Nebengebäuden des Gautinger Bahnhofs hatten Anfang vergangenen Jahres die Bauarbeiten begonnen. Konzipiert hat das moderne Gebäude mit dunkelgrauer Fassade und dem Durchblick ins diagonal verlaufende Treppenhaus der Starnberger Architekt Nicolai Baehr. Der Fund von Altlasten hatte zu Verzögerungen und Mehrkosten geführt. Die Konstruktion ist ohnehin sehr aufwendig, da eine spezielle Lagerung des gesamten Gebäudes auf Gummimatten verhindern soll, dass sich Erschütterungen und Lärm von der nahe gelegenen Bahnlinie bis in die Vorführsäle übertragen.
Geändert hat Helwig seine ursprünglichen Pläne, wonach sein Herrschinger Breitwand-Kino schließt, wenn in Gauting eröffnet wird. Am Ammersee soll nun erst im März 2018 Schluss sein. Damit gibt es bald vier Breitwand-Filialen im Fünfseenland, auch in Starnberg und im Seefelder Schloss.