Gauting:Eine Feuerstelle und Scherben

Archäologische Untersuchung des Grill-Grundstücks abgeschlossen

Von Blanche Mamer, Gauting

Für Archäologen ist Gauting ein interessantes Pflaster. Nachdem bei Bauarbeiten an der Leutstettener Straße ein Stück einer Römerstraße ans Tageslicht gekommen war, wurden auch auf dem Baustelle am Hauptplatz Relikte aus der Vergangenheit gefunden. Ulrich Schlitzer von der Firma Planateam hat eine aus Ziegeln gebaute Feuerstelle entdeckt, die auf eine frühe Besiedlung schließen lässt. "Wir haben verschiedene Spuren gefunden und an das Landesamt für Denkmalpflege weitergegeben", sagt Schlitzer. Dort werden die Funde ausgewertet und datiert. Dem Anschein nach könne es sich sowohl um römische als auch um mittelalterliche Reste handeln, meint Schlitzer.

Außer der Feuerstelle wurden auch Pfostenlöcher vermessen. Es sind Verfärbungen im Boden, die davon heute noch übrig geblieben sind, so dass Archäologen davon ausgehen, dass dort einmal ein Holzbau stand. Zudem hat Schlitzer Keramikscherben im Kies gefunden. Es handele sich um Gefäßränder, Henkel und einzelne Bruchstücke, sagt er, die aber nicht aus der Antike stammen.

"So spektakulär wie an der Leutstettener Straße sind unsere Funde nicht", erklärt Schlitzer. Er habe aber mehr gefunden als erwartet, schließlich sei das Grundstück schon mehrfach bebaut gewesen. In nur einem Tag hatte er die Funde dokumentiert, berichtet der Archäologe. Nun kann mit dem Aushub für das Wohn- und Geschäftsgebäude auf dem Grill-Grundstück begonnen werden. Bagger stehen bereit, der Kran kann aufgebaut werden.

© SZ vom 23.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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