Gauting:Ein Herz für Buchen und Orchideen

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Die Landschaftsarchitektin Magdalena Bahr ist gerne draußen in der Natur. In der Gemeinde Gauting ist die 31-Jährige nun für Bäume Büsche und Plfanzen am Straßenrand zuständig. (Foto: Arlet Ulfers)

Magdalena Bahr ist neue Naturschutzbeauftragte der Gemeinde Gauting. Sie kümmert sich um Pflanzen am Straßenrand genauso wie um den Waldfriedhof und den Schlosspark

Von Blanche Mamer, Gauting

Sie ist auf dem Sprung zu einem Außentermin, es geht um die Begutachtung einer Ausgleichsfläche. "Das Schöne an der Arbeit hier ist, dass sie so vielseitig ist", sagt Magdalena Bahr, neue Natur- und Umweltschutz-Beauftragte der Gemeinde. Seit August ist sie im Gautinger Umweltamt; nach dem Weggang von Susanne Kerley vor einem Jahr war die Stelle vakant. "Ich wollte unbedingt wieder näher an die Berge und war ganz aufgeregt, als ich die Stellenanzeige las. Und ich habe mich sehr gefreut, als es geklappt hat", sagt die 31-jährige Landschaftsarchitektin, die an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert hat.

Es passt jetzt einfach alles: Sie wohnt am Starnberger See in Tutzing und konnte noch bis vor kurzem morgens und abends im See baden, was einfach "wunderbar" war. Auch für ihren anderen Freizeitsport hat sie es nicht weit: Sie kann in den Bergen wandern, wann immer es Arbeitsauslastung und das Wetter erlauben.

"Schön ist, dass ich nicht ständig im Büro arbeite, sondern auch viel draußen unterwegs bin. Mir gefällt auch, dass ich Kontakt mit Menschen habe. Die Mischung ist mir sehr wichtig", sagt sie. Geboren ist Magdalena Bahr in Wertheim, der nördlichsten Stadt Baden-Württembergs. Gearbeitet hat sie zunächst in einem Planungsbüro in Franken, doch es zog sie heftig in Richtung Süden.

In Gauting ist sie so viel wie möglich unterwegs, um das Gemeindegebiet zu erkunden und die Ortsteile kennen zu lernen. Was ihr im Landkreis Starnberg und auch in Gauting auffällt, sind die vielen mächtigen Bäume. Sie liebe alte Buchen und Kiefern und sei jedesmal froh, wenn sie so einen bemerkenswerten Baum entdecke. Sie will auch ständig ihr Wissen über die heimischen Pflanzen erweitern. Zuletzt hat sie sich mit den wild wachsenden Orchideen der Region beschäftigt, erzählt sie.

Große Hilfe erfährt Bahr beim Einarbeiten von Umweltmanager Wilhelm Rodrian und Reinhard Aßbichler aus der Gautinger Bauverwaltung. Im Umweltausschuss musste sie Rodrian bereits vertreten und über das Energiesparförderprogramm berichten, nachdem sie sich den Gemeinderäten vorgestellt hatte. Auch mit dem Bauhofleiter Johannes Roth arbeite sie öfter zusammen und müsse sich mit ihm abstimmen.

Die Gestaltung von Gärten, Parks und Plätzen gehört zu ihrem Aufgabengebiet - also auch der Park von Schloss Fußberg und der Waldfriedhof. Ihr Pensum beinhaltet Grünordnungspläne, Pflegekonzepte für Biotope und den Schutz der Naturlandschaft, aber auch den Artenschutz und die Sicherung von Lebensräumen für Amphibien. Zudem ist sie für die Begutachtung von Wildschäden zuständig und gibt ihre Expertise ab, wenn Baumfällungen beantragt werden. Gerade dabei trifft Bahr oft auf Bürger, die ihr Wissen und ihren Rat benötigen.

Auch die Begrünung der Straßenränder und Verkehrsinseln fällt in ihre Zuständigkeit. Das ist keine leichte Aufgabe, wie sie gleich feststellen konnte. Einerseits wurde sie für die Bepflanzung der Verkehrsinseln in der Bahnhofstraße gelobt, auch wenn diese schon vor ihrer Zeit in Auftrag gegeben worden war. Andererseits wurde sie aber auch darauf hingewiesen, dass einige Büsche zu hoch gewachsen seien und der Verkehr gefährden. Das muss sie gleich als nächstes anschauen.

© SZ vom 22.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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