Gauting:Die Schultafel wird zum Computer-Bildschirm

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Bürgermeisterin Brigitte Kössinger und IT-Leiter Andreas Hecker mit dem neuen Smartboard. (Foto: Georgine Treybal)

Die Gemeinde testet ein Smartboard in der Mittelschule und installiert in den kommenden Jahren Mediensäulen in 14 Klassenzimmern

Von Michael Berzl, Gauting

Die dritte Generation Tafeln zieht in die Schulen ein: Nach den altbekannten grünen Tafeln, auf denen die Lehrer mit manchmal quietschenden Kreiden schreiben, und den schon fortschrittlicheren Whiteboards kommen nun die Smartboards. Die funktionieren wie überdimensionale Bildschirme, die auch als Hintergrund zum Schreiben und Zeichnen dienen können. Ein modernes Exemplar auf dem neuesten Stand der Technik dürfen gerade die Gautinger Mittelschüler und ihre Lehrer ausprobieren, und Rektorin Isolde Wengenmayer ist schon nach den ersten Erfahrungen hellauf begeistert: "Das ist schnell, sauber und unheimlich vielseitig einsetzbar, wirklich ein modernes Tool", schwärmt sie. "Das ist eine Technik, die auch Manager benutzen. Die Schüler stehen ganz anders da, wenn sie das benutzen. Das sieht man."

"Unser Ziel ist, dass das alle unsere Schulen bekommen", erklärte Alexandra Heckl, die im Rathaus für Kinder, Jugend und Schulen zuständig ist, bei einer Vorführung der neuen Errungenschaften. Die Gemeinde, die stetig die EDV-Ausrüstung der Schulen nachbessert und dafür viel Geld ausgibt, ist auch hier zu weiteren Investitionen bereit. Etwa 5000 Euro kostet eine der modernen Computertafeln.

Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig solche technischen Möglichkeiten sein können. Umso mehr weiß Rektorin Wengenmayer die Unterstützung der Gemeinde zu schätzen: "Wir sind jetzt schon digital schon sehr gut aufgestellt."

Im "Musterzimmer" der Paul-Hey-Mittelschule steht gerade ein Board zum Testen. Die Möglichkeiten haben die Rektorin schon überzeugt. Das etwa zwei Meter breite Board kann zum Beispiel Präsentationen zeigen, die Schüler auf einem Speicherstick mitbringen, Lehrer können abspeichern, was die dort in einer Unterrichtsstunde verfasst haben, Bilder oder Texte lassen sich hochladen.

Und falls es einmal Probleme gibt, hat der EDV-Spezialist Andreas Hecker im Rathaus Zugriff und kann von dort aus die Wartung übernehmen. "Früher musste man mit einem USB-Stick von Rechner zu Rechner gehen", erklärt er. Bis jetzt gibt es in der Mittelschule nur ein Smartboard, Vorläufermodelle sind im Gymnasium nebenan und in der Grundschule in Stockdorf im Einsatz.

In der Mittelschule hat gerade ein technischer Ausbau begonnen, der sich wohl über mehrere Jahre hinziehen wird. Nach und nach werden alle Klassenzimmer mit sogenannten Mediensäulen ausgestattet, wie sie auch schon im Gymnasium und der Realschule sowie in den Grundschulen in Gauting und Stockdorf installiert wurden. Darin sind Uhr und Lautsprecher, Internetanschlüsse, ein Telefon, die Steuerung für Heizung und Sonnenschutz untergebracht. Je nach Außentemperatur wird automatisch die Heizung gesteuert. Die LED-Beleuchtung an der Decke wird je nach Helligkeit von draußen geregelt.

Die Gemeinde hat im Haushalt für dieses und nächstes Jahr allein für den Bau dieser Mediensäulen in der Mittelschule jeweils 75 000 Euro veranschlagt. Insgesamt 14 Klassenzimmer sollen damit ausgestattet werden. Aus den Erfahrungen in den anderen Schulen habe man gelernt und einige technische Details nachgebessert. "Das ist jetzt das Optimum", sagte Bauamtsleiterin Christiane Ait. Sogar ein Einbruchsschutz ist nun integriert; sollte zum Beispiel nach Unterrichtsende noch ein Fenster offen stehen, erhält der Hausmeister einen Warnhinweis.

© SZ vom 25.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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