Gauting:Die Grenzgängerin

Zwar nicht an einem Grenzstein, aber immerhin am Wappen Gautings: Bürgermeisterin Brigitte Kössinger und Brigitte Lenker. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Brigitte Lenker ist die erste Feldgeschworene im Landkreis

Von Astrid Becker, Gauting

Sie ist die erste Frau in der Geschichte des Landkreises, die diese Aufgabe ausüben darf: Brigitte Lenker ist am Montag als Feldgeschworene vereidigt worden. Dabei handelt es sich um das älteste und einzige Ehrenamt in Bayern, das auf Lebenszeit angelegt ist. Feldgeschworene wachen über Grundstücksgrenzen und unterstützen die Ämter mittlerweile auch bei Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Brigitte Lenker ist von klein auf mit diesem Ehrenamt vertraut: Die 45-jährige Mutter von drei Kindern ist mit der Arbeit als Feldgeschworene von klein auf vertraut. Ihr Vater, Leonhard Lenker, ist selbst Feldgeschworener und auch deren stellvertretender Obmann. Brigitte Lenker stammt aus dem Gautinger Ortsteil Buchendorf und wird wohl auch in diesem Teil der Gemeinde tätig werden. "Es ist wichtig, dass Feldgeschworene gute Ortskenntnisse besitzen und auch die Landwirte gut kennen", sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger bei der Vereidigung Lenkers. Denn zum Einsatz kommen Feldgeschworene, wenn beispielsweise Bauern beim Ackern eine Grenzmarkierung versehentlich zerstören. Oder wenn Eigentümer ihr Grundstück teilen oder dessen Grenzen begradigen wollen.

Lenker teilt sich ihr Amt in Gauting mit vier weiteren Feldgeschworenen - lauter Männern, die sich, so Kössinger, einstimmig für die Vereidung der Buchendorferin ausgesprochen hätten. Bis zu sieben Feldgeschworene darf eine Gemeinde haben. Sie werden traditionell auch "Siebener" genannt, unter anderem wegen eines geheimen Zeichens, das sie früher unter Grenzsteinen hinterließen.

© SZ vom 21.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: