Gauting:Baustopp während der Pausen

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Bürgermeisterin Brigitte Kössinger verspricht Rücksicht auf die Pausenzeiten der Grundschüler. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Arbeiter sollen auf den Schulalltag Rücksicht nehmen

Auf die Schüler und Lehrer der Josef-Dosch-Grundschule an der Ammerseestraße in Gauting kommen anstrengende Zeiten zu. Staub und Baulärm wird ihnen in den kommenden Monaten das Lernen nicht gerade erleichtern. Auf den Protest einiger Eltern wegen der massiven Staubbelastung am ersten Schultag, hat Bürgermeisterin Brigitte Kössinger nun reagiert. Im Bauausschuss sagte sie, die Baufirma habe zugesagt, dass sie sich auf die Unterrichtszeiten einstelle und während der Pausen nicht gearbeitet werde, damit die Kinder zur Pause ins Freie gehen könnten. Von der Gemeindeverwaltung gab es zudem eine Stellungnahme zu dem Flugblatt, das am ersten Schultag vom Bürgerforum verteilt worden war. Darin hatte die Initiative die Eltern von Schulanfängern aufmerksam gemacht, dass Lärm und Abgase in Pausenhof und Schulgebäude zu erwarten seien. Die Bürgerforumsmitglieder meinten damit nicht nur die Zeit des Bauens, sondern auch die zukünftige Nutzung. Vor allem durch den oberirdischen Parkplatz, der auf einem Teil des bisherigen Pausenhofs errichtet wird, sehen sie "die Gesundheit der Kinder bedroht". Der Schulhof wird von 3700 Quadratmeter auf 2100 Quadratmeter verkleinert, die alten Bäume werden alle gefällt: "Der Schulalltag unserer Kinder ist demnächst von Autos umzingelt", heißt es in dem Flyer. Das kleine Schulgebäude steht zwischen der Zufahrt zur Tiefgarage, der Zufahrt und dem Parkplatz der Einkaufsmärkte, dem Busbahnhof und dem Park&Ride-Platz. "Werden Sie aktiv! Schreiben Sie an die Bürgermeisterin, an den Gemeinderat, an den Elternbeirat!" fordert der Verein die Eltern auf. Schließlich ist das Bebauungsplanverfahren noch nicht abgeschlossen. Noch können die Bürger ihre Einwendungen formulieren und mögliche Änderungen erreichen.

Von Seiten der Gemeinde wird vor allem versucht, die Aussage "von Autos umzingelt" zu entkräften. Grundidee beim oberirdischen Parkplatz sei, Einkaufsmöglichkeiten für berufstätige Pendler in Bahnhofsnähe zu schaffen um so weiteren Autoverkehr durch das Ortszentrum zu vermeiden. Die Kritik an den oberirdischen Parkplätzen und der Gesundheitsgefährdung will die Gemeinde nicht gelten lassen. Die 45 Parkplätze sollen durch "begrünte Einhausungen" vom Schulhof abgetrennt und über das eigene Grundstück von der Ammerseestraße her erschlossen werden. Weiter heißt es, die Anlieferung des Handels erfolge ebenfalls über die Zufahrt des Parkplatzes. Eine ausreichende Zahl von Parkplätzen für die Wohnungen und Arztpraxen sei in der Tiefgarage vorgesehen. Die Zufahrt erfolge über den Erschließungstunnel der neuen Park&Ride Tiefgarage.

"Es ist richtig, dass zunächst alle Bäume weichen müssen", heißt es weiter in der Stellungnahme. Gefällt werden demnach auch die markanten uralten Baumriesen, die an das Bahnhofsareal grenzen. Allerdings sei vorgesehen, eine entsprechende Neubegrünung in vergleichbarem Umfang vorzunehmen. Zur Verkleinerung des Pausenhofes heißt es, dass sich durch den Umzug eines Teils der Schule in das Schulgebäude neben dem Rathaus, die Schülerzahl halbiert habe. Für den Verkehrsübungsplatz werde ein Ausgleich geschaffen. Mit der Schulleitung sei abgemacht, den Pausenhügel, der ohnehin nicht mehr der Norm entspreche, an anderer Stelle zu errichten. Allerdings: Auf der Homepage der Schule ist dieser Hügel mit Blockhütte immer noch ein Eyecatcher.

© SZ vom 21.09.2017 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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