Gauting:Bahnhof-Schützer

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Abriss oder erweiterte Nutzung? Die SPD will den alten Bahnhof erhalten und mit den Gautingern über die Zukunft des Gebäudes sprechen. (Foto: Georgine Treybal)

SPD will über Potenzial des alten Baus aufklären

Von BLanche Mamer, Gauting

Für die SPD Gauting und viele Bürger wäre es ein herber Verlust, wenn das Bahnhofsgebäude abgerissen würde. Unter dem Titel "Verschwindet unser Bahnhof?" organisiert die örtliche SPD an diesem Samstag, 15 Uhr, eine Informationsveranstaltung mit Gesprächen im Bahnhof. Die Sozialdemokraten befürchten, dass die CSU nun endgültig den Abriss des mehr als 100 Jahre alten Gebäudes beschließen will. Schon 2010 hatte der Gemeinderat, damals noch unter SPD-Bürgermeisterin Brigitte Servatius, beschlossen, das Gebäude abzureißen. Die massiven Proteste der Bürger hatten zum Aussetzen des Beschlusses geführt.

Seit damals ist viel über den Backsteinbau und sein Potenzial gesprochen worden. Das Gebäude bildet mit dem Elektrizitätswerk am Hauptplatz eine historische Klammer für die Bahnhofstraße. "Dieses Stück Heimat muss uns erhalten bleiben", fordert die SPD und spricht damit vielen Gautingern aus der Seele. Es gibt auch bereits Ideen, wie die Zukunft des Areals aussehen könnte. Beispielsweise hatten der Wiener Universitätsprofessor Rudolf Scheuvens und eine Studentengruppe Entwürfe vorgelegt. Nun hat die Gemeinde erneut einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem ein Gesamtkonzept für das Areal von der Post bis zur Ammersee-Unterführung erarbeitet werden soll. Thema sind Bahnhof, Bahnhofsplatz, Busbahnhof, Stellplätze für Taxis und Pkw, Radfahrer, Fußgänger und eine Überbauung des bisherigen Park&Ride-Platzes.

Hansjörg Hägele vom Archäologen-Verein wird den Architektenwettbewerb, den die Gemeinde ausgelobt hat, vorstellen; der Stadtplaner und Architekt Andreas Romero spricht über das Bahnhofsgebäude und warum es erhalten bleiben sollte. Und Hans-Wilhelm Knape wird auf die Überbauung des P+R-Platzes eingehen. Die Veranstaltung soll einen Dialog der Bürger eröffnen. Die SPD hat jedoch noch weitere Forderungen: So soll in Zukunft kein kommunaler Grund an Privatleute verkauft, sondern nur in Erbpacht vergeben werden. Zudem sollen die Bürger noch vor der Auftragsvergabe beteiligt werden. Und die bereits gefällten Bäume sollen ersetzt werden.

© SZ vom 22.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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