Gauting:Angst vor Verlust

Neue Betreuungsplätze entstehen - und die alten sollen bleiben

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) betreibt schon etliche Kindergärten in Gauting, und beim neuen Seniorenheim an der Starnberger Straße kommt ein weiterer hinzu. Angesichts der großen Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist das vor allem ein Grund zum Aufatmen; gleichzeitig taucht aber immer wieder die Befürchtung auf, der Starnberger BRK-Kreisverband könnte einen älteren Kindergarten schließen, wenn der neue in Betrieb geht. Zuletzt entbrannte die Debatte am Dienstag im Gemeinderat, als es um einen Investitionskostenzuschuss für eine zusätzliche Hortgruppe geht. Namentlich ging es um den Kindergarten "Sonnenschein" auf dem Gelände der Asklepios-Klinik. Doch BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Lang muss lachen, als er davon hört: "Nicht im Entferntesten wird bei uns so etwas diskutiert. Wir planen auch weiter mit Sonnenschein und all den anderen Kindergärten in Gauting. Mich hat ja niemand gefragt, sonst hätte ich das klipp und klar erklären können."

Stattdessen muss sich die Rathausverwaltung mit dem Thema befassen und herausfinden, ob sich sicherstellen lässt, dass auch nach einer Neueröffnung bereits vorhandene Betreuungsplätze bleiben. Einen entsprechenden Prüfauftrag hat Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek (SPD) beantragt, und eine 13:9-Mehrheit hat diesen Antrag unterstützt, darunter drei CSU-Mitglieder. Das Abstimmungsverhalten ihrer Parteifreunde, die eine Mehrheit für den SPD-Antrag erst ermöglicht haben, hat die CSU-Bürgermeisterin Brigitte Kössinger ziemlich erbost. "Danke für die Arbeitsbeschaffung", giftete sie sichtlich erbost den CSU-Gemeinderat Michael Vilgertshofer an. "Weil uns langweilig ist und wir sonst nichts zu tun haben", kommentierte sie sarkastisch.

© SZ vom 09.11.2017 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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