Gauting:Albtraum für Zwei

Schauspiel Frankfurt zeigt im Bosco Strindbergs "Totentanz"

Die Ehe ist bekanntlich nicht immer der ganz große Spaß, aber in August Strindbergs "Der Totentanz" ist sie die Hölle auf Erden. Der Autor aus Stockholm (1849 bis 1912) hat das zweiteilige Stück im Jahr 1900 geschrieben, damals hatte er seine zweite Scheidung samt folgenden Wahnvorstellungen schon hinter sich und seine dritte noch vor sich. Auf einer Insel, in einem ehemaligen Gefängnisturm, lässt er eine Bestie von Frau und einen Fiesling von Mann aufeinander los: Alice und den Festungskommandanten Edgar. Zwei Quälgeister, die sich schutzlos ausgeliefert sind, die sich voller Lust und Verzweiflung gegenseitig zerfleischen. Als dann noch Kurt auftaucht, der Jugendfreund von Alice, spitzt sich das Drama zu.

Das Schauspiel Frankfurt zeigt das berühmte Stück am Mittwoch, 5. April, im Gautinger Bosco, und zwar in der viel gelobten Inszenierung des jungen Regisseurs Daniel Foerster. Wie der Kritiker von Deutschlandradio Kultur fand, stürze sich Foerster "auf alles Surreale aus Strindbergs 'Totentanz', er kitzelt das Albtraumhafte, das Wirre und Psychotische hervor. Die vormals aufgeräumte Bühne wird mehr und mehr zum Schlachtfeld". Die Frankfurter neue Presse wiederum meinte: "Eine genial verstörend wirkende Inszenierung". Und die SZ schrieb, dass die Schauspieler Constanze Becker und Oliver Kraushaar ein "traumhaftes Horrorpaar" abgäben. Neben Becker und Kraushaus spielen in dem knapp zweistündigen Stück spielen Alexandra Lukas und Michael Ben-thin. Der Abend im Bosco beginnt um 20 Uhr, Karten sind noch zu haben unter Telefon 089/45 23 8580 und auf der Homepage www.bosco-gauting.de.

© SZ vom 04.04.2017 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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