Gauting:Ärger über die Baustelle

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Die Arbeiten beginnen erst, aber die Klagen sind schon da

Von Michael Berzl, Gauting

Dass die Baustelle kommt, ist seit Jahren bekannt. Dass die Arbeiten an der Münchner Straße jetzt beginnen, hat einige Gautinger dann doch überrascht. Unangenehm überrascht. Beim Rathaus und beim staatlichen Bauamt haben sich die ersten Beschwerdeführer gemeldet, um ihrem Unmut Luft zu machen. Verärgert sind sie wegen kurzfristig angeordneter Halteverbote und einer Umleitungsstrecke am eigenen Haus vorbei.

In den kommenden Monaten wird ein Teil der Gautinger Ortsdurchfahrt komplett aufgerissen und neu gebaut. Das dauert bis Ende Oktober. Zuvor erneuert der Würmtal-Zweckverband seine alten Kanalrohre. Das bringt einige Belastungen mit sich. Von der kommenden Woche an gilt auf der Münchner Straße eine Einbahnregelung, und der Verkehr in Richtung Stockdorf wird über die Buchendorfer Straße und die Frühlingstraße umgeleitet. Daher gilt dort nun ein absolutes Halteverbot an der gesamten Strecke. Bisher sind die Anwohner gewohnt, dass sie ihre Autos auf der Fahrbahn vor dem eigenen Grundstück abstellen können. Das dürfen sie nun nicht mehr. Der Platz soll frei bleiben für die Fahrzeugkolonne, die sich dort nun nach Norden bewegt. In gemächlichem Tempo, denn die Höchstgeschwindigkeit ist auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt.

"Die Bürger sind sehr verunsichert", berichtetet Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek am Dienstag im Hauptausschuss. Viele Gautinger wurden erst durch die aufgestellten Schilder darauf aufmerksam, was ihnen bevorsteht. Eine offizielle Information über die nun beginnenden Arbeiten gab es nicht. Auch der Gemeinderat Richard Eck ist verärgert, der als Anwohner der Münchner Straße und Betreiber einer Druckerei direkt betroffen ist. "Es gab keinerlei Information, weder vom Landratsamt, noch von der Gemeinde noch vom staatlichen Bauamt", kritisierte in der Sitzung. Zwischenzeitlich stand ein Halteverbotsschild mitten in seiner Zufahrt; es wurde aber auf seine Beschwerde hin versetzt. Silvia Wittmann vom Bauamt im Rathaus versicherte, dass die Zufahrt zu den Grundstücken im Baustellenbereich jederzeit gewährleistet sei. Eine Ursache für die schlechte Informationspolitik ist offenbar, dass es bei diesem Bauprojekt mehrere Beteiligte gibt, und keiner sich um eine frühzeitige Veröffentlichung von Terminen kümmerte. Auf der Homepage der Gemeinde sind Informationen über den Ablauf der Arbeiten allerdings zu finden.

Die in mehrere Bauabschnitte unterteilten Arbeiten erstrecken sich mindestens bis ins Jahr 2018. Ob dann schon alles fertig ist, lasse sich jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen, erklärte Jacob Eberle, der im staatlichen Bauamt für das Projekt zuständig ist. Im nächsten Jahr werden Fahrbahn und Gehwege am Münchner Berg erneuert. Dort gilt dann eine Totalsperre, kündigte Eberle an.

© SZ vom 02.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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