Gauting:Ärger an der Umleitung

Lesezeit: 2 min

SZ-Karte (Foto: ipad)

Anwohner der Frühlingstraße protestieren gegen die Verkehrsregelung während der Bauarbeiten auf der Münchner Straße. Von der kommenden Woche an ist die Gautinger Ortsdurchfahrt eine Einbahnstraße

Von Michael Berzl, Gauting

Wenn die Bauarbeiter anrücken, müssen die Autofahrer ausweichen. Wie groß die Verkehrsbelastung auf der offiziellen Umleitungsstrecke ist, wird sich zeigen, wenn vom Montag an die Gautinger Ortsdurchfahrt zur Einbahnstraße wird. Vertreter von Gemeinde, Polizei und staatlichem Bauamt treffen sich dann am Vormittag zum Ortstermin, um sich ein Bild von der Situation zu verschaffen und notfalls nachzubessern. Anwohner der Frühlingstraße protestieren schon jetzt gegen die vorgesehenen Übergangsregelungen und verlangen Änderungen.

"Völlig absurd", nennt Wortführer Hans-Peter Valeri die Verkehrsführung; viele Nachbarn teilten seine Ansicht, berichtete er der SZ. Mehr als 30 E-Mails habe er deshalb schon bekommen. Für mehrere Monate soll der Verkehr in Richtung Stockdorf auf der Frühlingstraße fließen. Dazu wurde ein absolutes Halteverbot erlassen. Dieses Verbot stört die Anwohner, die nun nicht mehr vor ihrem Haus parken dürfen. Valeri schlägt vor, stattdessen auch die Frühlingstraße zur Einbahnstraße zu machen, und zwar in nördlicher Richtung. Autos sollten seiner Ansicht nach dort geparkt werden dürfen, um den Verkehrsfluss zu bremsen. Schließlich sei die Frühlingstraße auch ein Schulweg. Schweren Lastwagen würde er während der Bauzeit am liebsten die Durchfahrt durch Gauting verbieten. Doch Valeris Vorschläge finden bei den Behörden wenig Unterstützung. "Ich kann nicht verstehen, wie man sich über die Anwohner so hinwegsetzen kann", schimpft er. Für eine Einbahnregelung auf der Frühlingstraße sehe die Gemeinde keine Notwendigkeit, sagte eine Rathaussprecherin am Freitag, "wir werden das aber im Auge behalten".

Unterdessen sind Rathaus und Straßenbauamt weiter damit beschäftigt, die Baustellenzeit zu organisieren. In dieser Woche fand deswegen eine weitere Besprechung statt, berichtete Polz. Ein Ergebnis ist, dass am Beginn der Buchendorfer Straße in der Nähe des August-Hörmann-Platzes eine Fußgängerampel installiert wird. So soll das Überqueren der Straße erleichtert werden, wenn dort der Verkehr stark zunimmt. Eine zweite Fußgängerampel könnte an der Einmündung der Frühlingstraße in die Münchner Straße aufgestellt werden, falls sich das als notwendig erweist. Da will die Gemeinde aber noch abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Ein weiteres Halteverbot soll an der Gleixnerstraße erlassen werden, damit die Feuerwehrmänner bei einem Alarm schneller zum Gerätehaus fahren können.

Außerdem sucht die Gemeinde zusätzlich Schulweghelfer, die morgens und mittags im Baustellen-Bereich eingesetzt werden sollen. Sie erhalten ein Entgelt von neun Euro pro Stunde. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 089/89337-158 an Manuela Eislinger in Rathaus wenden.

Insgesamt werden sich die Arbeiten an der Münchner Straße über mehrere Jahre erstrecken. Der erste Bauabschnitt soll nach Auskunft von Jacob Eberle vom staatlichen Bauamt in Weilheim Ende Oktober abgeschlossen sein.

Auf der Ortsdurchfahrt von Gauting herrscht oft reger Verkehr, schließlich ist die Straße Bestandteil einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Bei Ausflugswetter am Wochenende können sich vor der Ampel an der Würmbrücke lange Staus bilden. Nach einer Zählung von Gutachter Harad Kurzak sind in beiden Richtungen zusammen durchschnittlich 14600 Fahrzeuge pro Tag unterwegs.

© SZ vom 04.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: