Freizeit in Starnberg:Sie sollen den Skatepark bekommen

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Jugendliche fordern bei Bürgerversammlung moderne Anlage. Nun sucht der Stadtrat einen Standort

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

"Wir sind gekommen, weil wir unseren Antrag durchsetzen wollen", erklärte Tilmann Scheidig den Stadträten in der Sitzung am Montag. Der 14-Jährige gehört zu einer Gruppe von Starnberger Jugendlichen, die in der Bürgerversammlung im Herbst einen modernen Skatepark gefordert hatten - einen richtigen, mit unterschiedlichen Rampen und Sprüngen, der wesentlich größer sein sollte, als der bestehende. Nun stand das Projekt auf der Tagesordnung des Stadtrates und die Debatte wurde von sechs Jugendlichen mit Spannung verfolgt, darunter auch die Antragsteller Tilmann Scheidig und Julius Steiner. Der bestehende Skatepark sei "wenig berauschend", erklärte Steiner dem Gremium. Schon 1996, als die Anlage zwischen dem Jugendtreff am Nepomukweg und dem Seebad-Parkplatz errichtet wurde, ist sie laut Bürgermeisterin Eva John ein "gut gemeintes Provisorium" gewesen. Die Anlage sei wenig attraktiv und viel zu klein. Darüber hinaus hatten Anwohner über den Lärm geklagt.

So kurz vor den Kommunalwahlen wollte sich niemand im Gremium den Wünschen der Jugendlichen verschließen. Diskutiert wurde lediglich über den Standort. Wie der frühere Jugendreferent Winfried Wobbe (UWG) berichtete, sind in der Vergangenheit schon mehrere Standorte geprüft und alle wegen der starken Lärmbelästigung für die Anwohner wieder verworfen worden. Im Bereich der bestehenden Anlage gibt es lediglich Ferienwohnungen, die nicht auf Dauer genutzt werden. Das sei keine echte Wohnnutzung, urteilte Wobbe. "Das ist der einzige Standort. Wir sollten ihn vergrößern und mit Hochdruck durchziehen", sagte der pensionierte Sportlehrer unter dem Beifall der Jugendlichen. Der Wermutstropfen ist allerdings, dass dort ein Parkdeck für das Seebad gebaut werden soll. Man sollte eine Entscheidung zugunsten der Jugendlichen fällen und ein paar Parkplätze weniger bauen, forderten Franz Sengl (Grüne) und Iris Ziebart (FDP). Letztlich einigte sich das Gremium darauf, dass die Verwaltung zunächst prüfen soll, welche Anforderungen ein moderner Skatepark erfüllen muss und welche Ausstattung erforderlich ist. Darüber hinaus soll erneut nach geeigneten Alternativstandorten gesucht werden. Ein grobes Konzept sowie eine erste Kostenschätzung soll dem Bauausschuss in spätestens drei Monaten vorgelegt werden.

"Es ist schon ziemlich super, dass wir das durchgesetzt haben", sagte Tilman Scheidig nach der Beschluss zur SZ. Er beurteilte auch positiv, dass nach einem neuen Standort gesucht werden soll.

© SZ vom 19.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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