Freizeit im Landkreis Starnberg:Schmuckstück am Bahnhof

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Zur Einweihung der sanierten Touristen-Information in Herrsching sind Mitarbeiterin Eva Klusch (v. li.), Bürgermeister Christian Schiller, Mitarbeiterin Claudia Beuler, Landrat Stefan Frey, Tourismus-Chef Klaus Götzl und Mitarbeiterin Ursula Härtl gekommen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Pavillon der Touristen-Information Herrsching ist frisch saniert

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Der kleine Pavillon gegenüber dem Herrschinger Bahnhof ist ein Schmuckstück. Die Holzfenster mit den strahlenförmigen Streben, den dekorativen Säulen und dem geschwungenen Vordach ziehen die Blicke und die Ausflügler an. Das ist auch gut so. Denn das denkmalgeschützte Haus aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Aufschrift "Verkehrs-Zentrale" beherbergt die Touristen-Information der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Tourismusentwicklung (GWT). Alle Landkreisgemeinden sowie Münsing, Seeshaupt, Bernried und Dießen sind Mitglied.

Nach zweijähriger Renovierung ist das Haus jetzt nicht nur dank der frischen Fassadenfarbe, sondern auch innen ein richtiger Hingucker. Zwar lag das Ende der energetischen Sanierung bereits ein Jahr zurück, wegen der Corona-Pandemie wurde aber erst jetzt gefeiert.

Aus zwei kleinen düsteren Räumen mit Tresen und riesiger Wandtafel ist nun ein großer heller geworden, bei dem sich die Innenausstattung am Thema Wasser orientiert. Lampen im Möwendesign hängen über einen Tisch und Beratungsbänken, die aus den Bohlen des alten Tutzinger Stegs gefertigt wurden. Eine Badeleiter hängt dekorativ an der Seite und der Bodenbelag hat ein Kieseldesign.

Für die Farbgestaltung wurden die Blau- und Grüntöne aus dem Markenlogo des Landkreises aufgegriffen. Das Häuschen wurde gedämmt. Die neue Bodenplatte ist 25 statt vorher fünf Zentimeter dick und die Elektroheizung wurde durch eine umweltfreundliche Gasbrennwertherme ausgetauscht.

Im hinteren Bereich des Gebäudes wurde ein bodennahes Fenster eingebaut, durch das auch Rollstuhlfahrer, die nicht über die Stufen in das Gebäude gelangen, bedient werden können. Das Gebäude sei "das markenkonforme touristische Aushängeschild der GWT" und "ansprechende Visitenkarte für die Gemeinde Herrsching", lobte Klaus Götzl, Tourismusleiter bei der GWT, bei der Einweihungsfeier.

Trotz des Internets würden die Serviceangebote der Touristen-Information immer mehr nachgefragt, sagt er. So wurden in den vergangenen drei Monaten mehr als 3 000 Gästekontakte gezählt. Die Kunden erkundigen sich nach Veranstaltungen in der Region, kaufen Konzertkarten, holen Prospekte, buchen ein Ferienquartier, fragen nach Corona-Teststationen, Gottesdiensten sowie Gaststätten oder lassen sich einen Geheimtipp von Mitarbeiterin Klaudia Beuler geben. Die gelernte Reiseverkehrskauffrau ist seit vielen Jahren in der Tourist-Info beschäftigt. "Ich kenne jeden Vermieter und jede Wohnung", erklärte sie. Wenn nichts mehr geht, dann ist sie oft Retterin in der Not und lässt ihre Kontakte spielen, um doch noch ein freies Bett zu finden. Auch die Gastgeber sind regelmäßige Besucher der Touristeninformation und decken sich dort mit Infomaterial und Broschüren für ihre Gäste ein. Bald können die Ausflügler sich bei der Beratung mit kühlem Wasser erfrischen. "Wir warten noch auf einen Wasserspender", so Beuler.

Bürgermeister Christian Schiller erinnerte an die unterschiedlichen Nutzungen des kleinen Häuschens, das sich in Gemeindebesitz befindet. Es war bereits Schreibwarengeschäft, Tabakladen, wurde dann vom Herrschinger Verkehrsverein bereits als Tourist-Info genutzt bis es vor fast 30 Jahren vom Tourismusverband, der heute ein Teil der GWT ist, übernommen wurde.

Bei der Einweihung war auch die Dießener Bürgermeisterin Sandra Perzul dabei. Seit zwei Jahren wird die dortige Touristeninformation von der GWT betreut. Wegen Corona seien die Besucherzahlen am Ammersee stark gewachsen, hat sie festgestellt. Dadurch steige auch die Notwendigkeit von Informationsstellen dieser Art. Ein anderer Vorteil des direkten Kontakts sei, dass die GWT wichtige Impulse und Rückmeldungen der Gäste aufgreifen könne.

© SZ vom 11.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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