Festprogramm:Historisches Stegen

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Ausflugsdampfer, Wirtshaus und Brauerei, so präsentierte sich das historische Stegen. (Foto: privat/oh)

Die Gemeinde Inning startet mit den Feiern für ihren Ortsteil am Ammersee

Von Christine Setzwein, Stegen

Wie alt der Inninger Ortsteil Stegen nun wirklich ist, weiß niemand so genau. Es gibt wohl Siedlungsspuren aus der Bronze- und Hallstattzeit und Reste einer auf 165 nach Christus datierten römischen Holzbrücke. Ein Wirt aus Stegen tritt 1354 als Zeuge bei einer Beurkundung auf. Noch älter ist der Nachweis über einen Fischer von Stegen. Er wird schon 1331 erwähnt. Abgesehen davon gibt es die Staatliche Seenschifffahrt auf dem Ammersee seit 110 und die Stegener Werft seit 130 Jahren. Gründe genug also für die Inninger, nach 2012 wieder kräftig zu feiern.

Schon am Ostersonntag geht es los. Und weil Stegen direkt am Ammersee liegt, starten die Festivitäten auf dem Schiff. Die Augsburg gehört am Sonntag den Inningern. Bevor sie um 10.45 Uhr ablegt, spielt von 10 Uhr an die Blaskapelle Inning, gefolgt um 10.35 Uhr vom Böllerschießen der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Inning. Begleitet wird die "Nostalgische Sonderfahrt" von der Bigband der Pierre-van-Hauwe-Musikschule und kurzweiligen Anekdoten rund um Stegen. Um 13 Uhr kehrt die Augsburg nach Stegen zurück. Es gibt allerdings nur noch wenige Restkarten für die Sonderfahrt.

Die Vergangenheit des Ortsteils hat wie immer der rührige Heimatgeschichte-Verein um Jutta Göbber ans Licht gebracht. Nachzulesen ist die Historie in den 10. Inninger Geschichtsblättern, die am 4. Mai vorgestellt werden. Darin geht es nicht nur um die Brücke, die Wirte und die Fischer, sondern auch um die Herren von Stegen, die Schiffe, Flößer, die Werft und das Bier. Am selben Tag wird im Haus der Vereine die Ausstellung "Historisches Stegen" eröffnet. Sie ist bis zum 8. Mai zu sehen.

Das Festjahr geht weiter. "Stegener Lebenslust" steht am 23. Juli auf dem Programm. Um 9 Uhr beginnt der Familientag auf der Badewiese. Geboten werden Amperfahrten, ein Frühschoppen mit Blasmusik, eine lustige Olympiade mit Wettbewerben im und am See, ein Picknick in Weiß und eine Beachparty am Abend. Die Organisation liegt bei den Inninger Vereinen.

Den Abschluss des Stegener Jubiläumsjahres macht eine "Kunterbunte Zeitreise". In der Mehrzweckhalle wird vom 21. bis 23. Oktober eine historische Revue mit Szenen, Musik, Liedern, Moritaten, Tanz und Akrobatik aufgeführt. "Eine etwas andere, lockere Art, Geschichte zu veranschaulichen", versprechen die Veranstalter. Die Texte haben Jutta Göbber, Daniela Herzog und Bärbl Mehnert-Jaeger geschrieben, die Musik Martin Vogel von der Musikschule. Der Vorverkauf startet Anfang Oktober im Café Huttner, Schreibwarengeschäft Schroeren und bei Optik Wittenberger.

Dass Stegen keine Bahnstation geworden ist, hat es den Augsburgern sowie dem Grafen zu Toerring-Jettenbach und dem Herrschinger Kunstmaler Scheuermann zu verdanken. Erstere plädierten für eine Nord-Süd-Verbindung über Geltendorf und Dießen Richtung Weilheim. Diese Bahnlinie wurde 1898 eröffnet. Der Graf und der Maler konnten sich mit Herrsching als Zielort durchsetzen, als es um die Verbindung von München über Pasing an den Ammersee ging. Diese Linie ging 1903 in Betrieb.

© SZ vom 24.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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