Fest in Gauting:Der Strand im Ort

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Drei Tage lang ist am Gautinger "Taxistrand" vor dem Bahnhof Stimmung angesagt - mit viel Sand, Kulinarischem und Livemusik

Von Anna Gleiser, Gauting

Von weitem hört man schon Kinder vergnügt gackern und quietschen, Erwachsene ratschen und lachen sowie fleißige Helfer hinter der Bar eifrig mixen und brutzeln. Kurz nachdem der erste "Taxistrand" am Donnerstag geöffnet hatte, ist der Strand mitten in Gauting auch schon gut gefüllt.

Den Gästen wird einiges geboten in den drei Tagen "Taxistrand" (15. bis 17. Juni) am Bahnhof neben der Taxibucht. Die Veranstalter haben das Areal mit alten Holzpaletten eingezäunt, den Platz mit Sand aufgefüllt, eine Bar aufgebaut sowie Planschbecken und Bierbänke aufgestellt. Außerdem gibt es eine kleine Bühne auf der im Laufe der drei Tage fünf Bands spielen werden und nach Einbruch der Dunkelheit am Freitag und Samstag, Filme gezeigt werden. Die Mischung aus entspannter Musik, warmen Temperaturen, Sand und Holz, leicht bekleideten Menschen mit bunten Getränken in der Hand und den Geräuschen fröhlicher Kinder verbreitete ein Gefühl von Urlaub am Meer mitten in Gauting. Die Kleinsten tobten in Badehose durch den Sand und im Planschbecken. So manch ein Besucher hat am Donnerstag sogar seine Bermudashorts ausgepackt. Die Tatsache, dass das Ganze eigentlich direkt an der Straße stattfindet, blendet man als Gast komplett aus.

Die Kinder tanzen vergnügt beim Gautinger "Taxistrand" zur Musik der Band "Stray Colors". (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Auch kulinarisch fahren die Verantwortlichen auf: Burger, auch in vegan, Wraps und Süßkartoffelpommes. Auf der Getränkekarte stehen neben Bier und Schorlen noch Cocktails wie Caipirinha, Piña Colada und Cuba Libre. Angelehnt an das Motto BYO (bring your own), das sich eigentlich auf das Mitbringen eigener alkoholischer Getränke zu einer Party bezieht, gilt hier das Motto BYOC - bring your own chair - und dies machen die Leute zuhauf: Camping- und Liegestühle, Decken und Handtücher. Hat man keine eigene Sitzgelegenheit dabei, macht man es sich einfach im Sand bequem oder ergattert einen Platz auf der Bierbank. Die Gäste sind sichtlich angetan vom neuen Konzept. "Es ist wirklich toll. Ich wusste, dass es heute ist und wollte unbedingt kommen. Aber ich war noch bei einem Abendessen und einem Geburtstag. Ich wollte nichts auslassen", erzählt eine Frau.

Spielten schon 2017 in Gauting beim "Taxistrand"-Festival am Bahnhof: die "Stray Colors". (Foto: Franz Xaver Fuchs/Starnberger SZ)

Nach kleinen technischen Startschwierigkeiten legt die Münchner Band "Stray Colors" los. Die Musik mit einer Mischung aus Balkanklängen und englischen Acoustic Songs animiert zum tanzen und passt wunderbar in die Atmosphäre des lauen Sommerabends. Vor der kleinen Bühne tanzen vor allem die Kinder enthusiastisch oder lassen sich von Mama oder Papa durch die Luft wirbeln. Die Zuschauer sind so begeistert, dass sie gleich zweimal eine Zugabe verlangen und der Band glatt die vorbereiteten Titel ausgehen. Zlatko Pasalic, einer der Sänger der Band, zeigt sich begeistert von der Stimmung: "Es hat richtig Spaß gemacht, die Leute sind sofort nach vorne gekommen und haben mitgemacht." Zu Gauting und den Veranstaltungen des Kulturspektakels hätten die Fünf ohnehin eine ganz besondere Beziehung, da ihr zweiter Sänger Rüdiger Sinn Gautinger ist und sie in der Würmtalgemeinde schon öfter aufgetreten sind.

Im Anschluss tritt noch Sinns zweite Band "Erscheinungsmuseum" mit "etwas härteren Klängen" (Zlatko Pasalic) auf. Veranstalter Daniel Leicher ist sehr zufrieden mit dem ersten Tag: "Es kamen fast mehr Leute als wir erwartet hatten."

Eine Frau, die angesteckt von den Rhythmen der Musik mit wippt, fragt lachend: "Ist toll ge?" - Und ja es ist toll, ein gelungener Auftakt für den ersten Gautinger "Taxistrand".

Am Samstag, 17. Juni, öffnet der Strand um 16 Uhr. Erik Berthold bietet von 19.45 Uhr an Westcoastmusic bevor von 21.15 Uhr an der Film "Good Bye, Lenin!" gezeigt wird.

© SZ vom 17.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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