Feldafing:Zu massiv

Gemeinderat lehnt erneut die Pläne zu Koempelstraße ab

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Noch leben Asylbewerber auf dem Gelände der ehemaligen Diamantschleiferei an der Koempelstraße in Feldafing. Parallel will der Eigentümer die Planungen für die Zeit danach vorantreiben. Der Feldafinger Gemeinderat hat nun schon über die dritte Variante für Wohnhäuser auf dem Grundstück diskutiert. Auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt.

Über das ehemalige Fabrikgelände wird seit mehr als einem Jahr diskutiert. Zunächst war ein Neubau mit zwölf Eigentumswohnungen geplant, dann waren es vier Wohnhäuser mit Satteldächern. Beide Varianten wurden als zu massiv abgelehnt. Daraufhin wurde die Fabrikhalle in Unterkünfte für Asylbewerber umgebaut. Derzeit leben 60 Flüchtlinge dort, 40 weitere sollen noch hinzukommen. Der Mietvertrag mit dem Starnberger Landratsamt gilt noch bis Februar.

Der neue Entwurf sieht vor, den Altbestand komplett zu erhalten und in Wohnraum umzuwandeln. Im Altbau könnten demnach sieben reihenhausähnliche Wohnungen über mehrere Ebenen entstehen, die für Familien geeignet sind. In der Fabrikhalle sollen 40 bis 60 Quadratmeter große, barrierefreie Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen für ältere Menschen umgebaut werden. Auf dem begrünten Flachdach ist ein Garten für die Familienwohnungen geplant.

Der Vorschlag, bezahlbaren Wohnraum für Einheimische zu schaffen, gefiel den Gemeinderäten zwar, sie kritisierten aber erneut die hohe Baudichte. Nach Angaben von Bauamtsleiterin Petra Spreen müsste bei dieser Variante zunächst geprüft werden, ob ein Präzedenzfall geschaffen wird, wenn das Bebauungsplanverfahren nicht mehr weiter verfolgt würde. AUF-Gemeinderat Tom Schuierer bezeichnete es als "großen Wermutstropfen", dass statt der vorgesehenen Tiefgarage oberirdische Stellplätze geplant seien. Die Abstimmung endete mit einem 8:8-Patt; damit ist der Antrag abgelehnt.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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