Feldafing:Teure Altlasten

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Feldafing nimmt Kredit auf, um Entsorgung in Wieling zu bezahlen

Die Gemeinde Feldafing wird die Entsorgungskosten des kontaminierten Bereichs im Gewerbegebiet Wieling über einen kurzfristigen Kredit finanzieren. Der Gemeinderat befürwortete am Mittwoch, dass die Arbeiten zur Erschließung des geplanten Gewerbegebietes weitergeführt und die Entsorgungskosten in Höhe von geschätzten 880 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. Wie Bürgermeister Bernhard Sontheim erläuterte, ist die Erde insbesondere im Bereich der alten B2 kontaminiert. Offenbar sind bei der Verlegung der Straße nicht alle Teerreste komplett beseitigt worden. Zwar sei nicht sicher, ob das Grundwasser in dem erweiterten Wasserschutzgebiet davon beeinträchtigt wäre. Doch ein entsprechendes Gutachten zur Klärung könnte laut Sontheim den Ausbau des Gewerbegebiets um rund zwei Jahre verzögern.

An dem Gewerbegebiet wird bereits mehr als sieben Jahren geplant. Vor diesem Hintergrund sei die Gefahr groß, dass Unternehmen, die sich für den Standort interessieren, wieder abspringen, so der Rathauschef. "Wir werden nicht darum herumkommen, den Dreck zu entfernen", erklärte er. Nur so könnten die Grundstücke zeitnah verkauft werden. Das Landratsamt vertritt offenbar eine ähnliche Ansicht. Denn nach Sontheims Angaben hält es die übergeordnete Behörde ebenfalls für sinnvoll, die Planungen weiter voranzutreiben. Über den Einwand von Roger Himmelstoß (CSU), dass die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen eigentlich für die Erschließung eingeplant waren und nicht für die Entsorgung, wurde nicht öffentlich diskutiert. Die Sitzung wurde so lange unterbrochen. Der Antrag von Sigrid Friedl-Lausenmeyer (FDP), wonach der Bund die Entsorgungskosten übernehmen sollte, wurde lediglich zur Kenntnis genommen. Denn die Verwaltung hatte bereits ein entsprechendes Schreiben an den Bund verfasst. In dem Brief wurden die Entsorgungskosten großzügig auf eine Million aufgerundet.

© SZ vom 16.05.2015 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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