Feldafing:Relativ schön

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Mitten auf dem Bahnhofsvorplatz steht das Wetterhäuschen, um das sich der Verschönerungsverein kümmert. Jetzt fehlen nur noch ein paar Pinselstriche. (Foto: Arlet Ulfers)

Verschönerungsverein hat Wetterhäuschen aufgehübscht

Von Otto Fritscher, Feldafing

Eigentlich müsste Theo Haimerl ein Experte für diese Frage sein, schließlich ist er seit 2002 Vorsitzender des Feldafinger Verschönerungsvereins. Also, frohgemut gefragt: "Ist Feldafing schön, Herr Haimerl?" Der überlegt erst einmal eine Weile, bevor er antwortet. "Relativ schön", sagt er dann, und fügt hinzu: "Im Ort könnte man schon noch mehr tun." Zumal die Gemeinde ja Kurtaxe kassiere. "Dieses Geld sollte für die Verschönerung hergenommen werden, aber es verschwindet in anderen Kanälen", sagt Haimerl, der bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Mittwochabend in den Ratsstuben einen Überblick über die Aktivitäten im vergangenen und einen Ausblick auf das neue Jahr gab.

So hat der Verschönerungsverein mit seinen 170 Mitgliedern viele Dinge selbst in die Hand genommen: den Blumenschmuck entlang der Bahnhofstraße etwa, oder das Aufstellen von öffentlichen Ruhebänken. Und dann haben sich Haimerl und seine Mitstreiter um die Renovierung des Wetterhäuschens auf dem Rathausvorplatz gekümmert, was immerhin rund 4000 Euro gekostet hat. Das Häuschen hat nun einen Stromanschluss, und es kann somit seiner Nutzung besser gerecht werden. Im Süd- und Ostfenster veröffentlicht die Gemeinde amtliche Bekanntmachungen und aktuelle Nachrichten, die nun dank der Beleuchtung auch nachts gelesen werden können. Im Westfenster gestaltet der Verschönerungsverein das "Entree" für den Ort, mit Bildern aus Feldafing und Informationen des Vereins; und im Nordfenster schließlich unterhält die Firma Optik-Gsinn aus Tutzing die beliebte Wetterstation. Seit 1909 existiert sie, denn damals hatte die königlich-bayerische Staatsbahnverwaltung dem Verschönerungsverein die Errichtung eines Wetterhäuschens gestattet und für "amtliche Sachbearbeitung" dem Verein "10 Mark" in Rechnung gestellt.

Durch die Beleuchtung des Wetterhäuschens wird übrigens auch der Rathausvorplatz etwas aufgehellt. Was manchen wieder vielleicht gar nicht recht ist, denn der Platz "erinnert irgendwie an den Starnberger Kirchplatz", wie Haimerl sagt. Sprich: Er ist recht leer und unmöbliert, um nicht zu sagen ungemütlich. Übrigens: Auch der Ortsplan auf der anderen Straßenseite, gegenüber vom Wetterhäuschen wird bald beleuchtet sein. Auch darum kümmert sich der Verschönerungsverein. Man darf also feststellen: Feldafing leuchtet. Relativ hell.

© SZ vom 11.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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