Feldafing:Mehr Sitzplätze mit Blick auf den See

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Architekt stellt neue Ideen für den Umbau des Strandbads vor, doch damit steigen auch die Kosten

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Für die Modernisierung der Gaststätte beim Feldafinger Strandbad gibt es neue Ideen, die der Architekt Benedikt Sunder-Plassmann dem Gemeinderat vorgestellt hat. Kernpunkt seines Vorschlags ist, dass Abstellräume und Lagerflächen unter einer Böschung im Bereich einer Baumallee und eines öffentlichen Weges verschwinden sollen. Allerdings könnte diese Lösung wesentlich teurer werden als die ursprünglich veranschlagten 1,5 Millionen Euro. Auf die Nachfrage von Gemeinderat Stephan Zeckser (Grüne) antwortete der Planer: "Das reicht hinten und vorne nicht."

Weil die Gemeinde mit den bisherigen Vorschlägen nicht zufrieden war, hatte die Gemeindeverwaltung im März erneut ein Vergabeverfahren ausgelobt. Sunder-Plassmann, der schon den Feldafinger Bahnhof saniert hat, wurde dafür ausgewählt. Es ist nur eine erste Idee, die er nun präsentiert hat, da er nur zwei Wochen Zeit hatte, um seine Vorschläge einzureichen. Daher soll nun eine Entwurfsplanung erstellt und eine verlässliche Kostenschätzung vorgelegt werden.

Wie bei den bisherigen Entwürfen, sollen die Anbauten aus den Sechzigerjahren, die nicht denkmalgeschützt sind, abgerissen werden. Der Eingang zum Restaurant könnte laut Sunder-Plassmann an die Kasse verlegt werden, so dass die Gäste der Gaststätte das Strandbad nicht mehr betreten müssen. Anstatt an einer Kasse sollen künftig die Eintrittskarten an einem Automaten in Höhe des Drehkreuzes gelöst werden. Die Küche wird ausgebaut, und die Toiletten kommen in den Keller. Die Behindertentoilette könnte im Bereich der Nutz- und Lagerräume unter der Böschung untergebracht werden. Sie sollen den Eingangsbereich säumen, der derzeit "nicht repräsentativ" sei, wie der Planer urteilte. Vom öffentlichen Weg aus seien die Bauten nicht zu sehen. Im Obergeschoss ist eine Mitarbeiterwohnung geplant. An der Rückseite des Neubaus könne ein Kiosk entstehen, wo Spaziergänger einkaufen könnten.

Mehr Sitzplätze mit Blick über den See könnten an der unteren Terrasse entstehen, indem sie vergrößert wird. Anstatt der geplanten Überdachung mit großen Schirmen könnte sich der Planer ein Zelt mit Außenküche vorstellen. Toiletten für die Strandbadbesucher könnten in Höhe der Badekabinen in den derzeit nicht genutzten Saunaräumen gebaut werden.

Auf Nachfrage von Sibylle Härtl (Grüne) nach einer ökologischen Bauweise antwortete Sunder-Plassmann, dies sei in einem Altbestand sehr schwierig, zumal der Raum begrenzt sei. Vorrangiges Ziel ist nach seinen Worten der Erhalt bestehender Gebäude.

Der Antrag Zecksers, den Auftrag für weiterer Planungen so lange zu vertagen, bis eine konkrete Kostenschätzung vorliegt, wurde nur von seinen Fraktionskollegen unterstützt; eine Mehrheit fand sich dafür nicht. Da das Strandbad auf jeden Fall saniert werden müsse, werde man nicht mit Kosten jonglieren, sagte Bürgermeister Bernhard Sontheim in der Sitzung. Mehrheitlich befürwortete der Gemeinderat, dass das Kommunalunternehmen PEWU beauftragt wird, mit dem Architektenbüro und eventuell notwendigen Fachplanern entsprechende Verträge abzuschließen.

© SZ vom 02.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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