Feldafing:Mehr Radständer am Bahnhof

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Die Gemeinde will 175 000 Euro investieren

Von Otto Fritscher, Feldafing

Die Fahrradabstellanlage am Feldafinger Bahnhof ist kein Schmuckstück für den Ort. Neben dem Bahnhof, den die Gemeinde mit Millionenaufwand zu "Bayerns schönstem Rathaus" umgebaut hat, wie Bürgermeister Bernhard Sontheim gerne sagt, stehen die Radlständer. Sie wirken schmuddelig, sind zum Teil kaputt, und vor allem gibt es zu wenige Stellplätze, was an kreuz und quer abgestellten Fahrrädern leicht zu erkennen ist. Dieser Missstand hat vor gut einem Jahr Jasmin Bromberger und Elizabeth Dorn-Zacherz, zwei Mitglieder der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz, auf den Plan gerufen. Sie haben Vorschläge entwickelt, die sie den Feldafinger Gemeinderäten nun vorstellten.

Zurzeit gibt es auf jeder Seite des Rathauses knapp 50 Abstellplätze für Fahrräder; einen Teil davon könne man nur als das "Modell Felgenkiller" bezeichnen, sagten sie. Bromberger und Zacherz beziffern den Bedarf auf das Doppelte. Auf Tutzinger Seite müsse Platz für 100 Fahrräder, in Richtung München für 80 bis 100 geschaffen werden. Dies sei wegen der beengten Platzverhältnisse nur mit einer doppelstöckigen Anlage wie am Herrschinger Bahnhof möglich. Dort gibt es eine Anlage mit 450 Plätzen und elf Boxen für E-Bikes mit Lademöglichkeit, am S-Bahnhof Hechendorf gibt es Platz für 200 Räder. Auch in Feldafing schlagen die beiden Frauen die Einrichtung von 20 Boxen für E-Bikes vor. Zusammengerechnet würde das etwa 175 000 Euro kosten, von denen allerdings ein Teil über Zuschüsse zurückfließen würde.

Angesichts dieser Summe schlug Boris Utech (Grüne) vor, die Anlage in zwei Abschnitten zu bauen, was Sontheim zurückwies. "Wenn, dann gleich gescheit." Allerdings wetterte der Bürgermeister erst mal gegen die Bahn. Er habe alte Verträge heraussuchen lassen, in denen festgeschrieben sei, dass die Bahn für Bau und Unterhalt der Abstellanlage verantwortlich sei. "Da werden wir aber kein Glück haben", glaubt Sontheim. Also müsse die Gemeinde aktiv werden. Der jetzige Zustand sei "ein großer Schmerz."

Einstimmig votierten die Gemeinderäte dafür, 175 000 Euro in den Haushalt für das nächste Jahr einzuplanen. Und Sontheim dankte Dorn-Zacherz und Bromberger: "Sie haben der Gemeinde viel Arbeit abgenommen."

© SZ vom 24.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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