Feldafing:Leserrückgang in der Bücherei

Es ist ein Trend, der auch vor der Gemeindebücherei in Feldafing nicht Halt macht: Die Leute lesen immer seltener. Erneut sind im vergangenen Jahr die Ausleihzahlen gesunken. "Wir merken, dass das Interesse sinkt", berichtete Annemarie Held, die Leiterin der Bücherei, dem Gemeinderat. Wurden 2018 noch etwa 20 700 Medien ausgeliehen, waren es 2019 nur noch knapp 19 500. Auch die Zahl der aktiven Leser nahm von 684 auf 597 ab.

Der stärkste Rückgang in den einzelnen Segmenten war bei den Kinder- und Jugendbüchern zu verzeichnen, nämlich um 15,5 Prozent. Trotzdem sind diese Bücher im Vergleich zu anderen nach wie vor am stärksten nachgefragt, sie wurden 6900-mal ausgeliehen. Es kämen viele Mütter, die Bücher zum Vorlesen für ihren Nachwuchs holten, sagte Held. Weil diese Sparte so gut läuft, will die Gemeindebücherei in den Sommerferien wieder einen Leseklub für Zweit- bis Sechstklässler anbieten. Als Belohnung für fleißige Leser gibt es dann ab dem dritten gelesenen Buch eine Urkunde vom Bürgermeister. Das soll die junge Kundschaft motivieren.

Platz zwei in der Statistik belegen CDs und DVDs mit 4420 Ausleihen. Dabei macht das Erstarken von Streaming-Diensten wie Netflix oder Spotify der Gemeindebücherei Konkurrenz. Bei E-Books dagegen ist der Trend gegenläufig, sie wurden öfter geliehen als 2018, nämlich etwa 2000 Mal. Die aktivste Lesergruppe der Gemeindebücherei sind Frauen zwischen 45 und 60 Jahren. Nicht nur für sie soll die Bücherei erhalten bleiben: "Wir sind ein Ort des Wissens und Treffpunkt zum Austausch", sagte Büchereileiterin Held.

© SZ vom 21.02.2020 / chrk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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