Feldafing:Kompromisse statt Krieg

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Für Erwin Huber ist Ute Eiling-Hütig eine der "Gescheitesten" im bayerischen Landtag. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Erwin Huber spricht beim Neujahrsempfang zweier CSU-Ortsverbände

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Natur- und Klimaschutz ist auch bei der CSU im Landkreis ein Wahlkampfthema. Dabei setzt die Partei jedoch auf Kompromisse, Abwägung und dem Ausgleich von Interessen. Auf dem gemeinsamen Neujahrsempfang des Pöckinger und des Feldafinger Ortsverbands am Freitag sagte der Pöckinger CSU-Bürgermeisterkandidat Wolfram Staufenberg, es sei nur möglich einen verträglichen Klima- und Naturschutz umzusetzen durch ein wechselseitiges Verständnis zwischen den verschiedenen Gruppen. Der Bürgermeisterkandidat der Nachbargemeinde, Matthias Schremser, will Feldafing "behutsam, nachhaltig, landschaftsverträglich und bürgernah" weiterentwickeln. Auch Landratskandidat Stefan Frey betonte: "Naturschutz ist wichtig, aber auch die Daseinsvorsorge." Der Bürger wolle konkrete, ortsnahe Lösungen und keine Bedenken.

"Für uns ist Natur- und Umweltschutz nicht so neu", erklärte der ehemalige Staatsminister und Landtagsabgeordnete Erwin Huber, der als Gastredner geladen war. Er verwies auf den CSU-Vordenker Alois Glück, der sich schon vor Jahrzehnten dafür eingesetzt habe, dass die Politik Verantwortung für die Schöpfung übernimmt. Die "Fridays for Future-Bewegung" und Greta Thunberg hätten zwar ein Bewusstsein für Natur und Klimaschutz geschaffen. Es bereite ihm jedoch Sorgen, wenn Kompromisse nicht mehr zugelassen werden. Auch bei der Debatte um das geplante Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz gebe es leider keine Abwägungen mehr. Nun sei der Landkreis gefragt eine Balance zu schaffen. Seiner Ansicht nach muss man der Jugend eine Chance geben wirtschaftlich erfolgreich zu sein und dabei auch die Landschaft erhalten. "In einer pluralistischen Gesellschaft muss man die Fähigkeit zum Kompromiss erhalten, sonst gibt es nur noch Krieg."

Der Saal im Hotel Kaiserin Elisabeth war brechend voll. Und wie auf Empfängen üblich, gab es viel gegenseitiges Lob. Laut Huber ist Ute Eiling-Hütig sei "eine der Gescheitesten" im Bayerischen Landtag, dem scheidenden Landrat Karl Roth bescheinigte er eine hervorragende Arbeit "in diesem nicht einfachen Landkreis" und den Landratskandidaten Frey beurteilte er als kompetent und verlässlich. Die beiden Bürgermeisterkandidaten kenne er zwar nicht, sagte Huber, der jetzt im Ruhestand Philosophie studiert. Er würde sie jedoch "ohne Hemmungen" wählen, wenn er hier wohnen würde.

Auch Landrat Roth war der Meinung, dass man den Konsens suchen müsse, auch wenn man sachlich unterschiedlicher Meinung sei.

© SZ vom 27.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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