Feldafing:Juristin folgt Buchhändlerin

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Seid umarmt: Feldafings Bürgermeister Sontheim verabschiedet Sigrid Friedl-Lausenmeyer und begrüßt ihre Nachfolgerin Stephanie Kaufmann-Jirsa. (Foto: Georgine Treybal)

Stephanie Kaufmann-Jirsa ist die neue FDP-Gemeinderätin in Feldafing. Sie rückt für Sigrid Friedl-Lausenmeyer nach

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Stephanie Kaufmann-Jirsa ist neue FDP-Gemeinderätin in Feldafing. Auf der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurde sie von Bürgermeister Bernhard Sontheim vereidigt. Die promovierte Juristin rückt für Sigrid Friedl-Lausenmeyer nach, die ihr Amt niedergelegt hatte. Kaufmann-Jirsa wohnt seit zehn Jahren in der Gemeinde, was damit zusammenhängt, dass sie damals einen Feldafinger heiratete. So zog sie von München nach Feldafing. Weil sie sich politisch in einem kleinen Ort engagieren wollte, trat sie damals in die FDP ein und wurde bereits vier Jahre später Ortsvorsitzende. Kaufmann-Jirsa ist keine Unbekannte in der Gemeinde. Schon allein durch ihre beiden Hunde, mit denen sie aktiv Turniersport betreibt ("Die Hunde sind mein Hobby"), ist sie regelmäßig in Feldafing unterwegs.

Kaufmann-Jirsa betreibt eine Anwaltskanzlei und trat schon zwei Mal bei den Kommunalwahlen für die FDP an, davon im vergangenen Jahr als Spitzenkandidatin. Schon ihr Schwiegervater Franz Jirsa saß in den 1980er-Jahren für die Liberalen im Gemeinderat. "Ich werde mich genauso engagieren", sagte sie zur SZ. Insbesondere die Entwicklung des Bundeswehrareals liegt ihr am Herzen. Als Gemeinderats-Neuling will sie zunächst jedoch abwarten, was auf sie zukommt. Kaufmann-Jirsa wird alle Posten ihrer Vorgängerin übernehmen, beispielsweise den Sitz im Haupt- und Finanzausschuss.

Sontheim bedauerte sichtlich, dass Friedl-Lausenmeyer das Gremium verlässt. "Du hast Dich wirklich immer mit vollem Aufwand für die Gemeinde eingesetzt", sagte er bei ihrer Verabschiedung. Sie sei geradlinig und stehe stets zu ihrer Meinung. "Du lässt Dich von Argumenten überzeugen, aber nicht von Stimmungen." Friedl-Lausenmeyer hat neben dem Gemeinderatsmandat auch ihre Ämter als FDP-Kreisvorsitzende sowie als Kreisrätin niedergelegt. In den 13 Jahren als Gremiumsmitglied hat sie sich für den Feldafinger Leitbildprozess, dem Umbau des Bahnhofs zum Rathaus und insbesondere für Kunst und Kultur am Ort engagiert. Sie nahm mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied. Es sei eine unglaublich schöne Zeit gewesen und sie habe viel dabei gelernt. Den Ratskollegen schenkte sie das Buch "Die Kunst der Bausünde" und wünschte ihnen für die Zukunft, dass sie ihre Arbeit weiterhin mit Respekt verrichten, so wie sie es im Zuge des Bürgerentscheids bewiesen hätten. "Es geht auch anders, man muss sich nicht bekriegen", sagte sie. Der Gemeinderat nahm die Amtsniederlegung ohne Debatte zur Kenntnis.

© SZ vom 23.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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