Feldafing:Ein Gänsezaun reicht

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Einen Sprungturm soll das Strandbad Feldafing wieder bekommen. (Foto: Georgine Treybal)

Bürgermeister Sontheim will mit einer List das Strandbad erhalten

Von Otto Fritscher, Feldafing

Bürgermeister Bernhard Sontheim lässt in Gemeinderatssitzungen bisweilen seinem Temperament freien Lauf - doch als es um die Zukunft des Strandbades ging, präsentierte er sich als listiger Fuchs. Bekanntlich kann das traditionsreiche, 92 Jahre alte Bad nur fortgeführt werden, wenn ein Bademeister die Aufsicht führt. Doch woher einen Bademeister nehmen, und vermutlich wird einer auch nicht ausreichen, um die Öffnungszeiten des beliebten Bades abzudecken. Herrschings Bürgermeister Christian Schiller sieht sich mit einer ähnlichen Problematik konfrontiert. Er hatte schon öffentlich darüber geklagt, dass Bademeister kaum zu finden seien. "Ich habe da schon ein paar Ideen, die ich aber erst einmal nicht öffentlich präsentieren will, sonst klaut mir der Schiller meine Ideen", sagte Sontheim am Dienstagabend zur Erheiterung des Gremiums.

Die Vorsichtsmaßnahmen, die die Gemeinde treffen muss, um Unfallgefahren zu vermeiden, wirken allerdings gelinde gesagt komisch: So muss angezeigt werden, wenn ein überwachter Badebetrieb nicht stattfindet. "Dafür reicht es aber, wenn wir den Gänsezaun aufstellen, der verhindern soll, dass Gänse die Liegewiese verkoten", sagt Sontheim. Dass dieser wenige Zentimeter hohe Zaun genügt, um die Sicherungspflicht der Gemeinde zu gewährleisten, habe ein Besuch der Delegation der Bayerischen Verwaltungsschule aus Holzhausen vom Ammersee ergeben. Auch der Sprungturm soll noch in diesem Sommer neu aufgebaut werden - allerdings wird der Zugang dann verrammelt, wenn kein Bademeister Aufsicht führt.

Änderungen ergeben sich auch für das Strandbad Garatshausen. "Das ist eine Badestelle, kein Naturbad wie das Strandbad in Feldafing, also brauchen wir dort auch keinen Bademeister", sagt Sontheim. Dass ein Steg vorhanden sei, könne man "mit der besseren Hygiene beim ins Wasser gehen" erklären. Allerdings muss die Gemeinde alle Schilder abschrauben, auf denen Strandbad oder Freibad zu lesen ist - dies könne man als Hinweis auf eine überwachte Badestelle interpretieren, so der Bürgermeister. Bestenfalls sei ein Schild "Zugang zum See" möglich. Aber die Gemeinderäte waren der Meinung, dass das auch ohne Wegweisung bekannt genug sei.

© SZ vom 28.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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