Feldafing:35 Wohnungen statt sechs Villen

Bauträger will in der Gemeinde auch günstige Apartments bauen

Anstatt Villen für Reiche sollen an der Wielinger Straße in Feldafing 35 Wohnungen gebaut werden, darunter auch günstige. Eine Änderung des Bebauungsplans segnete der Bauausschuss am Dienstag mehrheitlich ab. Nach Angaben des Architekten Martin Büscher waren im geltenden Bebauungsplan sechs Villen geplant. Der Bauträger indes möchte auf dem Areal in exponierter Hanglage ein Projekt nach dem so genannten München-Modell errichten, wonach ein Teil der Wohnungen einkommensorientiert angeboten werden sollen. Die Gemeinde hätte demnach ein Belegungsrecht auf 40 Prozent der Einheiten, bei denen ein bestimmter Quadratmeterpreis nicht überschritten werden darf. Beim München-Modell beträgt er derzeit elf Euro pro Quadratmeter kalt.

Laut Büscher könnten neben Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen auch sechs bis acht Reihenhäuser entstehen. Die Stellplätze sollen auf dem Gelände, das einen Höhenunterschied von zehn Metern aufweist, in einer Tiefgarage und teilweise oberirdisch untergebracht werden. Mit einer Wohnfläche von insgesamt etwa 3000 Quadratmetern bleibe man "weit unter dem Maß der Bebauung", sagte Büscher.

Nandl Schultheiß (CSU) beurteilte das Vorhaben skeptisch. Eine dichte Ortsrandbebauung sei nie das Ziel der Gemeinde gewesen, sagte sie. Michael Keltsch (AUF) konterte. Auch bei einer Villenbebauung wären die Blickachsen verbaut, da die Gebäude normalerweise hinter Hecken abgeschottet seien. Sehr positiv beurteilte Anton Maier (Grüne), dass keine Luxusimmobilien mehr angeboten werden sollen, sondern bezahlbarer Wohnraum. Er sprach von einem "mutigen Konzept". Die Planungsdetails sollen in einem städtebaulichen Vertrag festgelegt werden.

© SZ vom 10.09.2020 / SBH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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