FDP Krailling:Liberale mit Perspektive

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Die Liberalen wollen etwas anschieben: Gemeinderat Sebastian Sefzig und der FDP-Vorsitzende Rudolph Haux stellen ihr Konzept "Perspektive 2020" vor. (Foto: Arlet Ulfers)

Die FDP Krailling will sich für Senioren genauso wie für Jugendliche und Ausländer einsetzen und plädiert dafür, Wohnungen im Gewerbegebiet bauen zu lassen

Von Christiane Bracht, Krailling

Die FDP will Veränderung - und zwar zügig. "So wie Krailling jetzt ist, kann es nicht bleiben", sagt der neue Ortsvorsitzende Rudolph Haux. Und mit dieser Meinung steht er keineswegs allein da. FDP-Gemeinderat Sebastian Sefzig, sein Vorgänger Rainer Sobek, sowie die Mehrheit seiner Partei stehen hinter ihm. "Die Alterspyramide steht hier auf dem Kopf", klagt Haux, der im Oktober erst den Vorsitz der Kraillinger Liberalen übernommen hat. Und so wie es derzeit laufe, würden die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft, "die Gemeindestruktur zu verjüngen". "Unsere Kinder brauchen eine Perspektive, das gehört zu einer lebendigen Gemeinde. Jüngere müssen sich hier wohlfühlen. Sie müssen die Möglichkeit haben, hier wohnen und arbeiten zu können", erklärt der 58-Jährige, der selbst zwei Kinder hat. Deshalb hat die FDP sich vorgenommen, Neuerungen anzuschieben. Ihre Ideen beziehen sich vor allem auf die Bereiche Wohnen, Bauen, Verkehr, Jugend, Senioren und Ausländer. Die Liberalen nennen ihr Konzept kurz "Perspektive 2020".

"Wir haben bewusst ein mittelfristiges Ziel gewählt", sagt Sobek. Vier Jahre, das ist nicht besonders lang, um etwas anzuschieben, da müsse man sehr engagiert sein. Sefzig hat bereits einige Anträge vorbereitet, die er in den nächsten Gemeinderatssitzungen stellen will. So will er die Forderung von Waltraud Asam aus der Bürgerversammlung im März nach einem Seniorenbeirat unterstützen und zusätzlich noch einen Jugend- und einen Ausländerbeirat fordern. "In Krailling leben 90 Nationen. Viele interessieren sich für das Gemeindeleben, ohne wählen zu dürfen. Mit einem Beirat senden wir ein Signal und geben ihnen die Möglichkeit, Anträge zu stellen", erklärt Sefzig. Ähnlich sei es bei der Jugend. "Wir müssen etwas für sie tun", fordert Sobek. "Wir müssen ihnen eine Stimme geben, sie für Politik interessieren." Den Liberalen schwebt zudem ein Jugendhaus auf dem Manhardt-Grundstück neben dem Maibaum vor, damit die Jugendlichen ins Zentrum kommen.

Enttäuscht zeigte sich Sefzig darüber, dass der Gemeinderat am Caritas-Altenheim nicht mehr planen will als nur betreutes Wohnen für Senioren. An dieser Stelle könnte man gut bezahlbare Wohnungen für Mitarbeiter einrichten. Die Anbindung ans Ortszentrum wäre gut, denn die Gemeinde wolle am Hackerberg unter den Gleisen eine Unterführung zum Sportplatz bauen. Haux spricht sich auch sehr für Wohnungen im Gewerbegebiet KIM aus. "Arbeitsplatznahes Wohnen ist wichtig, schon um unsere Arbeitgeber attraktiv zu machen."

Bei allen Umgestaltungs- und Neubauplänen wollen die Liberalen aber auch die Kosten im Auge behalten. So soll der Straßenbau schneller und billiger sein, wenn man einfach die Gehwege lässt, wo sie sind, und lediglich die Fahrbahndecke erneuert, sagt Sefzig. In der Ortsmitte könne man das ja anders machen. Aber auch dort solle man auf die Kosten schauen. "Warum muss ein Granitpflaster genommen werden, wenn ein Betonstein viel günstiger ist?", fragt Sobek. Alles müsse auf den Prüfstand, um die Kosten zu reduzieren.

In Sachen Verkehr wünscht sich die FDP eine bessere Zusammenarbeit mit Planegg - ähnlich wie beim Bahnhofsareal. Will man die Margaretenstraße beruhigen, ist es laut Sobek unabdingbar, die Verkehrsregelung an der Ecke Münchner-/Bahnhofstraße in Planegg zu ändern. Dadurch dass die Autofahrer in Planegg um die Tankstelle herumfahren müssen, ist die Strecke über die Staatsstraße länger als über die Margaretenstraße. Das hat zur Folge, dass die Navigationssysteme alle Autofahrer über die alte Dorfstraße leiten, was vor allem den Anwohnern ein Dorn im Auge ist. "Würde man den Verkehr über die Pasinger Straße, also hinter der Tankstelle herlenken, hätte man einen Unfallschwerpunkt weniger - an der Tankstelle kracht es nämlich oft. Außerdem wohnt dort niemand", erklärt Sobek. Dadurch würde die Staatsstraße für Navis wieder attraktiver und die Margaretenstraße deutlich entlastet. Außerdem will sich Sefzig dafür einsetzen, dass man mal probeweise die Vorfahrtsregelung an der Ecke Pentenrieder-/Margaretenstraße ändert, um die Autos direkt auf die Staatsstraße zu führen.

© SZ vom 06.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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