Entwurf:Masterplan für die Ortsmitte

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Kraillings Gemeinderat segnet in einer Sondersitzung die Planung zum Umbau der Margaretenstraße ab. Das voraussichtlich 5,1 Millionen Euro teure Vorhaben soll in zwei Bauabschnitten realisiert werden

Von Blanche Mamer, Krailling

Die Entwurfsplanung für die Umgestaltung der Margaretenstraße in Krailling ist abgeschlossen: Nach knapp dreistündiger Diskussion und vielen Änderungen ist der Masterplan, in den bereits alle bisher beschlossenen Änderungen eingearbeitet waren, am Donnerstag in einer Sondersitzung vom Gemeinderat beschlossen worden. Der nächste Schritt, die Ausführungsplanung für die Margaretenstraße-Süd mit Paulhan-Platz als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich, kann Architekt Timo Herrmann von BBZ Landschaftsarchitekt Berlin nun beginnen. Mit dem Umbau der Margaretenstraße-Nord als zweiter Bauabschnitt soll erst in zwei Jahren begonnen werden. "Schau'n wir erst mal, wie es den Leuten gefällt", befand Eleonore Zwißler (CSU).

In seinem Bericht legte Herrmann auch die veranschlagten Kosten vor. Sie sind rund 15 Prozent höher als im ersten Entwurf. Das liege vorwiegend an der "hohen Qualität der Pflasterung", sagte Herrmann. Für den südlichen Teil rechnet er mit 2,7 Millionen Euro, für den nördlichen Teil sind 2,4 Millionen Euro veranschlagt - macht insgesamt 5,1 Millionen Euro. Normaler Asphalt würde 1,86 Millionen Euro (südlicher Teil) und 1,59 Millionen (nördlicher Teil) kosten, was insgesamt eine Differenz von 1,73 Millionen ausmachen würde. Doch das stand nicht zur Diskussion. "Wir haben uns bereits für eine Bepflasterung mit Naturstein entschieden", stellte Vizebürgermeisterin Karin Wolf (UWK), die die Sitzung leitete, klar. Die Art der Pflasterung kam bei den Gemeinderäten gut an, auch der Vorschlag, die Stellplätze durch Nägel zu markieren.

Über die Anzahl der Stellplätze gab es eine heftige Diskussion. Im südlichen Teil soll es bei den 65 Stellplätzen bleiben, im nördlichen Teil gibt es bisher 44, es sind indes nur 29 geplant. Das müsse man ändern, forderten mehrere Gemeinderäte. "Wir wollen den Einzelhandel stärken, da brauchen wir Stellplätze", sagte Rudolf Heidrich (FBK). Der Bestand müsse erhalten werden. Dies zu prüfen, wurde als Forderung in den Änderungskatalog eingebracht. Die Bushaltestellen müssen auseinandergezogen werden. Eine Haltestelle ist am Paulhan-Platz geplant, der an der Ecke zur Pentenrieder Straße liegt und den Abschluss des Planungsumgriffs bildet. Die zweite solle nicht direkt vorm Ärztehaus, wie es die Eigentümer gern hätten, sondern vor dem geplanten Kreativhaus angelegt werden, sagte Herrmann.

Ein wichtiges Element der Planung sind 22 neue Bäume entlang der Straße; allerdings seien auch Fällungen nötig. Mit Neupflanzungen hätten einige Anwohner Probleme, sagte Architekt Peter Scheller, der mit rund 50 Anliegern Gespräche geführt hat. Die Aussicht auf ein einheitlich gestaltetes Ortszentrum komme gut an.

Wichtig ist die einheitliche Gestaltung des gesamten Straßenzuges, wobei auch einige Teilflächen in Privatbesitz einbezogen werden, die bereits öffentlich genutzt werden, sagte Herrmann. So ist der Paulhan-Platz beispielsweise Eigentum der Kirche. Über den Platz an der Margaretenkirche waren sich die Gemeinderäte lange nicht einig. Herrmann stellte drei Varianten vor: Eine Pflasterung, eine Sandstreudecke auf der Gesamtfläche und eine mit einem Behindertengerechten Zugangsweg. Gewählt wurde eine Sandstreudecke, auch wenn sich bei starkem Regen Pfützen bilden. Auch der Paulhan-Platz bekommt diesen Belag. Neben dem Maibaum, soll such der Wochenmarkt dorthin verlegt werden.

Für Adrienne Akontz (Grüne) war das bisher nicht beschlossen, darüber müsse man noch diskutieren. Dass es Stelen für kostenloses W-Lan geben solle, fand sie "als Mutter gar nicht toll". Gut kam indes an, dass die Straßenbeleuchtung auch als Ladestation für E-Fahrzeuge ausgestattet sein soll. Kritik an der Ausage des Planers über eine mögliche Förderung vom Staat von bis zu 60 Prozent der Gesamtkosten übte Martin Hoffmann (SPD). Zehn Prozent der Gesamtsumme seien realistischer, wahrscheinlich sogar weniger. Und Erika Harder und Stephan Bock (SPD) forderten, dass die Kraillinger Bürger zeitnah über den neuesten Stand der Planung unterrichtet werden müssten. Mit 15 zu eins wurde der Plan angenommen.

© SZ vom 07.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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