Entscheidung:Pächterin bleibt im Seekiosk

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Christine Gottschalk betreibt den Kiosk bereits seit sechs Jahren (Foto: Georgine Treybal)

Christine Gottschalk setzt sich gegen zwölf Mitbewerber durch

Von Armin Greune, Dießen

Wenn im Frühjahr der neue Seekiosk die Läden öffnet, wartet am Tresen auf die Stammkunden ein vertrautes Gesicht: Die bisherige Pächterin Christine Gottschalk wird auch in den kommenden fünf Jahren das Geschäft führen. Diese Entscheidung hat der Gemeinderat am Montagabend mehrheitlich getroffen, nachdem in nichtöffentlicher Sitzung vier Bewerber ihre Konzepte vorgestellt hatten. Ursprünglich waren sogar ein gutes Dutzend Angebote auf die öffentliche Ausschreibung der Verpachtung eingegangen.

Gottschalk, die seit sechs Jahren den Kiosk betreibt - vier Jahre davon in zwei provisorischen Containern - hat Dienstagmittag vom Rathausbeschluss erfahren. "Bei der Präsentation war ich eigentlich schon zuversichtlich, denn der Gemeinderat hatte auf meine Vorschläge schon positiv reagiert", sagt die 54-Jährige auf Nachfrage. Ihr Konzept beruhe auf den bisherigen Gegebenheiten, enthalte aber auch Verbesserungsideen - vor allem für die Umwelt. Gottschalk, die zuvor als Köchin und im Verkauf eines Bioladens gearbeitet hat, regte etwa an, ein Pfandsystem für Coffee-To-Go-Becher einzuführen, um Plastikmüll zu reduzieren. Außerdem empfahl sie, eine Ladestation für E-Bikes am Kiosk zu installieren und dort Voraussetzungen für einen Wlan-Empfang zu schaffen. Und schließlich sollte aus ihrer Sicht der Service für Brautleute am Kiosk ausgebaut werden: Viele Paare ließen sich auf der MS Diessen trauen, nutzten die Seeanlagen für einen Fototermin oder starteten von dort am Tag der Heirat zur Dampfertour, hat Gottschalk beobachtet.

Der Kiosk in den Dießener Seeanlagen hatte sich zu einem jahrelang heiß diskutierten Politikum entwickelt, nachdem er am ersten Wochenende nach Saisonende 2014 ausgebrannt war. 2016 fegte ein Bürgerentscheid den vom Gemeinderat gewählten Entwurf für einen Neubau vom Tisch, danach gingen zu einem Architektenwettbewerb 163 Entwürfe ein. Inzwischen ist der Rohbau des neuen, mehr als 400 000 Euro teuren Gebäudes fertiggestellt.

© SZ vom 28.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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