Energieerzeugung in Gilching:Strom für 4000 Haushalte

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Die Planung für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage an der Lindauer Autobahn kommt voran. Bedenken kommen nur von zwei Gemeinderäten aus Geisenbrunn

Von Christian Deussing, Gilching

Gegen das geplante Photovoltaik-Projekt entlang der Lindauer Autobahn (A 96) bei Gilching hat es im frühzeitigen Auslegungsverfahren des Teilflächennutzungsplans keine Einwände von Bürgern gegeben. Das berichtete Bauamtsleiter Max Huber im Gemeinderat. Zudem verwies er darauf, dass seit Anfang des Jahres nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) ein Korridor für Solarzellen von bis zu 200 Metern statt wie bisher 110 Metern gefördert werde. Damit biete sich die Chance, die insgesamt acht Projektflächen zu verbreitern, sofern es die Topografie zulasse, so Huber. Es sei wohl möglich, mit den Solaranlagen bis zu 4000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Huber verwies auch darauf, dass die Module auf den Sonderbauflächen nördlich und südlich der Lindauer Autobahn im Gebiet südöstlich von Geisenbrunn die Autofahrer nicht blenden und auch den Flugverkehr von Oberpfaffenhofen nicht behindern würden. Die Blendwirkung der drei potenziellen Flächen südlich der Autobahn sei als "geringfügig klassifiziert" worden und gefährde keine Piloten, erläuterte Huber.

Dies hätten ein Gutachten von Photovoltaik-Experten aus Hamburg und eine Stellungnahme des Luftamtes Südbayern ergeben, sagte Huber. Auch die Höhere Landesplanungsbehörde bewertet das Projekt positiv, um im Sinne des Klimaschutzes erneuerbare Energien verstärkt zu erschließen - zum Beispiel mit Freiflächen-Photovoltaikanlagen, die möglichst an vorbelasteten Standorten wie an Autobahnen realisiert werden sollten, wie es im Bericht des Gilchinger Bauamtes heißt.

Gemeinderätin Rosmarie Brosig (BfG) aus Geisenbrunn kritisierte allerdings die Ausmaße des größten Solarvorhabens im Landkreis Starnberg. Nördlich der Autobahn würden zu viele Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung heraus genommen. Sie stimmte daher als einzige gegen die Planung. Auch Vize-Bürgermeister Martin Fink (CSU), ebenfalls aus Geisenbrunn, äußerte seine Bedenken. Er befürworte zwar die "gute Sache" des Solarprojektes, aber der nun breitere Korridor greife teilweise ins Landschaftsbild ein und reiche bis zum Wald, sagte Fink in der Sitzung. Die weiteren Verfahrensschritte wurden jetzt eingeleitet. Hierbei räumte Bürgermeister Manfred Walter (SPD) allerdings ein, dass noch Details der Planungen geschärft werden müssten.

© SZ vom 29.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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