Dießen:Zwei Häuser des Jahres

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Denkmalbewusste Eigentümer in Dießen ausgezeichnet

Im vergangenen Jahr musste der Heimatverein wegen Zeitmangels auf die Auszeichnung verzichten - dafür erhalten heuer gleich zwei Anwesen in Dießen den Titel "Haus des Jahres". Seit 1983 wurden damit nun 27 alte Gebäude in der Marktgemeinde prämiert, deren Eigentümer bei der Renovierung oder Sanierung vorbildlich im Sinne der Denkmalpflege vorgegangen sind. Der Preis besteht aus einer Bronzeplakette, die am Gebäude angebracht werden soll und ist nicht finanziell dotiert. Dabei hätten es die Bauherren gut brauchen können: Beide Paare "haben nicht viel Geld", sagte Thomas Raff, Vorsitzender des Heimatvereins bei der Preisverleihung auf der jüngsten Mitgliederversammlung, aber "viel Geschmack, Sachverstand und Leidenschaft".

Gerald und Astrid Krakauer haben ihr 2005 erworbenes Anwesen in der Probst-Herkulan-Karg-Straße 8 zwei Jahre lang um- und ausgebaut. Es sei gelungen "aus einem doch ziemlich maroden und feuchten Altbau ein technisch hochmodernes Wohnhaus zu schaffen", fand Raff. Zugemauerte Fester wurden wieder geöffnet, doch die Fassaden wirkten, "als wären sie nur in den originalen, würdigen Zustand zurückversetzt worden". Besonders hervorzuheben sei der "sehr reizvolle Balkonvorbau", die Holzkonstruktion reicht über alle drei Geschosse. Am Sonntag, 3. Mai, öffnen die Krakauers ihren Garten von 11 bis 16 Uhr für Besucher.

Die zweite Bronzeplakette ging an Ute und Michael Merkel, die ein ehemaliges Handwerkerhaus im Dorfkern von Wengen erworben hatten. Wie auch das Anwesen der Krakauers stand es nicht unter Denkmalschutz, ansonsten seien die Objekte "sehr unterschiedlich in Größe und Art", fand Raff. Trotz feuchter Mauern entschied sich das Ehepaar Merkel für den Erhalt des keller- und gartenlosen Hauses, dessen Kern aus dem 18. Jahrhundert stammt und seitdem mehrmals erweitert worden war. Raff war erfreut, dass "ein so schlichtes, kleines Gebäude erhalten und sehr sorgsam erneuert wurde" und lobte den "enormen Aufwand", eine "liebenswerte, vormoderne 'urbanistische' Situation in Wengen weitgehend zu erhalten". Auch das Haus Wengen 9 kann besichtigt werden: Am Sonntag, 10. Mai, sind Besucher von 11 bis 16 Uhr willkommen.

© SZ vom 02.05.2015 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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