Dießen:Zufriedene Töpfer

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Dießener Markt lockt in vier Tagen 43 000 Besucher an

Die Besucherzahl hat keine neue Rekordmarke gesetzt - dennoch sind die meisten der rund 150 Aussteller am Sonntag höchst zufrieden zur Heimreise angetreten. Dabei war der 15. Töpfermarkt in den Dießener Seeanlagen wieder einmal nicht gerade vom Wetter begünstigt: Zum Auftakt an Christi Himmelfahrt und den ganzen Freitag über regnete es. Nach Schätzungen der Polizei fanden sich in den vier Tagen dennoch insgesamt 43 000 Besucher ein - fast so viele wie 2013. Gleichzeitig wurden 8000 Autos gezählt, viele Gäste kamen also mit Bahn, Schiff oder Fahrrad. Straftaten, Unfälle oder Beanstandungen in Zusammenhang mit dem Töpfermarkt verzeichnete die Polizei diesmal gar nicht. Und das Rote Kreuz musste nur Pflaster oder Kopfwehtabletten verteilen, "sonst war alles in bester Ordnung", wie die Ärztin Ingrid Marchner mitteilt.

Den Dießener Keramikpreis 2015 erhielten zwei Töpfer, die "so unterschiedlich sind, wie es nur sein kann", meinte Marktleiter Wolfgang Lösche bei der Preisverleihung. Der gebürtige Koreaner Kiho Kang aus Höhr-Grenzhausen baut sein Porzellangeschirr aufwendig mit der Hand frei auf. So entstehen geradezu minimalistische Gefäße mit klaren Formen und meist weißen Oberflächen. Obwohl er zu den jüngsten Künstlern auf dem Markt zählt, hat Kang schon zwölf Jahre Lehr- und Studienzeit hinter sich und erhielt bereits zwei Mal den Bayerischen Staatspreis. Die mit 3000 Euro dotierte Dießener Auszeichnung - die heuer unter dem Thema "Keramische Tafelfreuden" stand - teilt sich Kang mit Toni Maurer. Der Kemptner arbeitet mit der Drehscheibe und steht in der Tradition der süddeutschen Malhornware: Seine engobierte, bunt bemalte Irdenware trägt dennoch individuelle Stilelemente und zeugt von hoher handwerklicher Qualität. Für den schönsten Marktstand wurde Steffen Jacobs ausgezeichnet, der in Nikos Kavgalakis lebender Werkstatt mitarbeitet. Deren kretischen Tontöpfe gruppiert Jakobs dekorativ und fotogen um eine Weide an der Mühlbachmündung.

© SZ vom 19.05.2015 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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