Dießen:SOS-Kinderdorf wird modernisiert

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Fünf neue Häuser für Familien, fünf alte Gebäude werden saniert

Das SOS-Kinderdorf in Dießen wird in den nächsten Jahren modernisiert. Auf einem Areal westlich des bisherigen Standortes sollen fünf neue Wohnhäuser für Kinderdorffamilien mit einer Grundfläche von jeweils 150 Quadratmeter gebaut werden. Fünf der alten Häusern werden in den kommenden Jahren renoviert und erweitert, sagte Erich Schöpflin, der Leiter der Einrichtung, der SZ. Bereits 2017 soll mit der Renovierung der Altbauten begonnen werden. Der Spatenstich für den ersten Neubau ist für 2020 geplant. Der Bauausschuss hat am Montag den Bebauungsplanentwurf genehmigt.

Das Sozialwerk hat die Einrichtung am Ammersee 1956 als erstes SOS-Kinderdorf in Deutschland eröffnet. Derzeit sind 54 von 60 Plätzen in den zehn Kinderdorffamilien belegt. Die Häuser, in denen diese untergebracht sind, wurden nach Angaben von Schoepflin zwei Jahre später fertig. Es handelt sich dabei um zehn Gebäude, die nicht mehr heutigen Anforderungen entsprechen. Deshalb sollen auf einem 6000 Quadratmeter großen Grundstück im Westen des Kinderdorfes fünf Neubauten entstehen.

Von den Altbauten sollen fünf modernisiert werden und weiterhin als Familienhäuser dienen. Als Neuerungen vorgesehen sind etwa Einzelzimmer für Jugendliche, die bislang in Doppelzimmern lebten, sowie eigene Sanitärräume für die Kinderdorfmütter. Die fünf anderen Gebäude von anno 1958 würden anders genutzt, etwa als Wohnungen für Mitarbeiter oder für ganze Familien, die von Mitarbeitern betreut dort leben können, erklärte Schöpflin. Mit der Renovierung des ersten Altbaus soll nächstes Jahr begonnen werden. Es ist das Haus, in dem Schöpflin selber wohnt. Der Psychologe geht nach mehr als dreizehn Jahren als Leiter der Einrichtung zum Jahresende in Rente.

Die Neubauten werden jeweils zwei volle Geschosse und eine Wandhöhe von 7,2 Meter bekommen. Als Zufahrt wird die Hermann-Gmeiner-Straße im Norden des bisherigen Kinderdorfes verlängert, an der nördlichen Grundstücksgrenze werden zwölf Kfz-Stellplätze angelegt. Wie hoch die Kosten für Neubauten und Modernisierung insgesamt ausfallen werden, konnte Schoepflin jedoch noch nicht sagen.

Der vorliegende Bebauungsplanentwurf ist mit den Denkmal- und Naturschutzbehörden abgestimmt. Ein wichtiger Aspekt sei gewesen, dass die Sichtachse vom Teehaus des Schackyparks im Norden des SOS-Kinderdorfes auf das Gebirgsmassiv der Alpen erhalten bleibt, erklärte Bürgermeister Herbert Kirsch. Als Ausgleichsfläche werden auf dem südöstlich angrenzenden Grundstück, das sich ebenfalls im Besitz des SOS-Kinderdorfes befindet, drei Gebiete mit insgesamt über 2300 Quadratmeter Fläche ausgewiesen. Sie sollen drei bereits kartierte Biotope miteinander verbinden.

© SZ vom 13.04.2016 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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