Dießen:Planschbereich am Mühlbach

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Gemeinderat wirft Planung für das Tosbecken abermals um

Von Armin Greune, Dießen

Das Tosbecken geht in die nächste Runde: Abermals hat der Gemeinderat am Montag eine Umgestaltung des runden Betontrogs zwischen Kino und Ingeborgbrücke beschlossen. Um dort - wie von Beginn der Planung an propagiert - "Wasser erlebbar" zu machen, soll das Becken teilweise zurückgebaut werden: So ließe sich ein etwa sechs Meter langer bogenförmiger Flachwasserbereich schaffen, der zum Planschen einlädt. Ein Geländer im Wasser soll verhindern, dass Kleinkinder ins tiefere Becken gelangen, wo der Gemeindeunfallversicherungsverband Gefahr durch die Unterströmung wittert. Mit dem jüngsten Beschluss sei man im Prinzip wieder bei seinem Entwurf vom Frühjahr 2012 angelangt, meinte Architekt Klaus Immich.

Im Juni hatte der Gemeinderat noch entschieden, das Sturzbecken mit einem Stahlgeländer zur Mühlstraße hin abzuriegeln. Damit war wegen versicherungsrechtlicher Bedenken endgültig das Ziel aufgegeben worden, beim Umbau des Bachlaufs einen neuen Zugang zum Wasser zu schaffen - was Planer und Gemeinderat heftige Kritik eintrug. Am Montag wollte man nun "der Bevölkerung zeigen, dass für uns das Thema Wasser erleben nicht zu Ende ist", sagte Bürgermeister Herbert Kirsch. Dazu stellten Immich und Tiefbauingenieur Volker Wittke drei Planungsvarianten für den Bereich oberhalb der Ingeborgbrücke vor. Immich hatte von der Mühlstraße abwärts zunächst vier 30 Zentimeter breite Stufen vorgesehen, hinter der eine etwa drei Meter breite Fläche mit leichtem Gefälle zum Bach folgt, wo das Becken um den überströmten Planschbereich erweitert wird. Sein zweiter Entwurf sah vor, den bogenförmigen Bereich auf etwa die Hälfte des Umfangs zu verschmälern. Wittkes drittte Variante hätte den Zugang zum Bach an der Wasserrutsche weiter verengt: "Wir haben immer noch eine Breite von drei Meter, das dürfte ausreichend sein". Aus seiner Sicht habe diese Lösung den Vorteil, dass Kalkablagerungen reduziert würden und eine bereits bestehende Mauer nur bis zum Wasserspiegel abgebrochen werden müsste.

Hier offenbare sich der Unterschied zwischen Ingenieurtechnik und Architektur, fand Immich: "Wenn schon Wassserzugang, dann so breit wie möglich." Der Gemeinderat schloss sich dieser Auffassung an, nur Marc Schlüpmann trug den Beschluss nicht mit, weil er erst das Ergebnis der Bürgerbeteiligung abwarten wollte. Offen blieb vorerst die Abstufung zum Bachlauf: Wittke hatte 80 Zentimeter breite Stufen und einen schmaleren Ring am Wasser vorgeschlagen - was einigen Gemeinderäten besser als Immichs Entwurf gefiel. Mittlerweile hat der am Tegernsee lebende Architekt dem Gemeinderat etwa ein Dutzend Varianten für den Bereich des Tosbeckens vorgestellt - eine Turbine stand dort auch mal zur Debatte.

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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