Der künftige Kiosk in den Seeanlagen muss in etwa an der gleichen Stelle errichtet werden, wie der abgebrannte Vorgänger und der nun als Provisorium aufgestellte Container. "Vom Grund an der Unterführung wird die Bahn nichts abgeben," musste Bürgermeister Herbert Kirsch in der jüngsten Bauausschusssitzung berichten: Der Konzern führe Leitungen an, die diesem Ansinnen entgegenstünden. Zur Sitzung war auch Matthias Krapf eingeladen, Initiator des erfolgreichen Bürgerbegehrens für die Neuplanung des Gebäudes: Die von ihm mitgegründete IG Kiosk wollte überprüfen lassen, ob man nicht auch an der Unterführung oder an der "Rialtobrücke" über den Mühlbach bauen könne. Die Bahn-Stellungnahme weckt auch Zweifel am Spielraum für den Umbau der Unterführung: Seit Jahren versucht Dießen, den dunklen und niedrigen Betontunnel umzugestalten, der für viele als Schandfleck der Seeanlagen gilt. Mit einer umfassenden neuen Lösung rechnet zwar eh keiner mehr, doch im Februar hatte man ins Auge gefasst, die Unterführung um den unbefestigten Weg über an den Bahngleisen zu verkürzen. Eine endgültige Erklärung der Bahn zu dieser Idee läge aber noch nicht vor, sagt Kirsch auf Nachfrage.
Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung erhielt das Architekturbüro Schober den Auftrag, den Architektenwettbewerb für die Gestaltung des neuen Kiosks am alten Standort zu betreuen. Aber zunächst sollen sich IG Kiosk, Gemeinde und Fachbehördenvertreter zu einem Gespräch treffen, um die Baugrenzen und weitere Voraussetzungen für den Wettbewerb auszuloten. Vor allem die Haltung des Denkmalamts ist unklar: Es hatte schon gegen den ursprünglich vom Gemeinderat beschlossenen Entwurf des Kiosks mit asymmetrischen Satteldächern Einwände, weil der Neubau nah am Kunstpavillon in den Seeanlagen steht. Eine wesentliche Erweiterung des Kiosks über die ursprünglichen Maße hinaus erwartet Kirsch nicht: "Ich glaube, dass sich an den Größenverhältnissen nicht viel ändert."