Dießen:Große Zufriedenheit

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Seit gut einem Jahr verkehren in Dießen die Ortsbusse häufiger. Eine aktuelle Fahrgastbefragung zeigt, dass das Angebot gut ankommt. Bemängelt wird nur, dass an den Wochenenden nicht gefahren wird

Von Armin Greune, Dießen

Vor einem Jahr übernahmen der Regionalverkehr Oberbayern (RVO) und das Uttinger Busunternehmen Schnappinger den Betrieb des Dießener Ortsbusnetzes. Nun haben die beiden Firmen eine Fahrgastbefragung durchgeführt und ziehen eine erste Zwischenbilanz. Diese fällt durchweg positiv aus.

Auch wenn noch keine aktuellen Zahlen vorliegen, geht Horst Schnappinger von einer gestiegenen Nachfrage aus. Er erkennt es daran, weil sich auch die monatlichen Einnahmen erfreulicherweise erhöht haben, obwohl die Fahrpreise konstant geblieben sind. Das Ticket ist relativ günstig: Innerhalb von Dießen kostet eine einfache Fahrt 1,30 Euro, für Kinder 65 Cent. Insgesamt finden täglich 30 Fahrten auf verschiedenen Routen statt, an schulfreien Tagen und in den Ferien sind es 21 Touren. Am Samstag und am Sonntag verkehren die Busse nicht. Den Grund für diese Zurückhaltung nannte Ralf Kreutzer vom RVO: "Die Fahrgäste nahmen in der Vergangenheit das Angebot so gut wie nicht an."

Dennoch war diese zeitliche Touren-Einschränkung an den Wochenenden in der Kundenbefragung ein Hauptkritikpunkt. Anscheinend gibt es doch eine Nachfrage. Insgesamt aber überwog bei weitem die Zufriedenheit: 74 Prozent der 128 Fahrgäste vergaben für das Fahrplanangebot die Schulnoten eins oder zwei, nur zehn Passagiere bewerteten es schlechter als drei.

Noch besser wurden die Tarifgestaltung und die Busse beurteilt: Für die Fahrzeuge gab es 70-mal die Note eins und 47-mal eine zwei, schlechter als drei bewertete die Ausstattung keiner. Kreutzer wundert das nicht: Schließlich hätten die beiden Unternehmen zum Start in Dießen neue Busse angeschafft und dabei mehr als 500 000 Euro investiert. Kritisiert wurde, dass die Fahrten zur Schule im Winter oft sehr voll seien. Den Großteil der Fahrgäste stellen die Schüler der drei Dießener Schulen: Zwei Drittel der befragten Fahrgäste waren jünger als 18, nur jeder Sechste hatte einen Führerschein.

Besonders positiv findet Kreutzer, dass im ersten Jahr des Betriebs keine einzige Beschwerde einging. Und Schnappinger freut sich, dass die Fälle von Vandalismus abgenommen haben: "Die mutwillig verursachten Schäden in den Bussen sind um 80 Prozent zurückgegangen." Als Ursache dafür hat er die Handys und IPods ausgemacht, mit denen die Schüler inzwischen lückenlos ausgerüstet und beschäftigt sind.

Auch wenn kein akuter Handlungsbedarf besteht, wollen die Unternehmer ihr Transportangebot weiter verbessern. Schnappinger verweist auf die jährlichen Schulungen der Busfahrer, bei denen auch Kundenfreundlichkeit und aggressionsabbauendes Verhalten eingeübt werden. Kreutzer will demnächst gezielt Senioren als neue Fahrgäste gewinnen: Bei einem Aktionstag im Juli werden unter anderem Rollatortrainings und Testfahrten angeboten werden. Spätestens in zwei Jahren soll dann eine erneute Kundenbefragung kommen.

© SZ vom 27.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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