Der geplante Bau eines Einfamilienhauses in Dettenschwang ist im Dießener Bauausschuss auf entschiedenen Widerstand getroffen. Bayernpartei-Gemeinderat Michael Hofmann, der selbst in unmittelbarer Nähe des Vorhabens lebt, warnte davor, auf dem Grundstück neben dem Haus an der Fischbachstraße 5 ein zusätzliches Gebäude zuzulassen. Unweigerlich müssten dann "zwei zirka 300 Jahre alte Linden" sterben. Diese "exorbitant wertvollen, alten Bäume" weisen 20 Meter durchmessende Kronen auf; bekanntlich sei ihr Wurzelraum genau so groß, meinte Hofmann. Eventuelle Festsetzungen im Baubescheid zum Erhalt der Linden seien "Makulatur": Ein in der Bauvoranfrage dargestellter 95 Quadratmeter großer Bungalow ließe sich damit vereinbaren. Wenn die Linden nicht ohnehin gefällt werden, würden Bagger oder Grundwasserabsenkung mittelfristig zum Absterben führen. Auch Franz Kubat (Dießener Bürger) erinnerte daran, dass Auflagen zum Baumschutz von Bauwerbern schon öfter missachtet worden seien. "Ich bin dafür, das schon im Vorbescheid abzulehnen", sagte Hofmann.
Das Bauamt hatte jedoch die Zustimmung empfohlen, weil sich das Haus in die Umgebung einfüge. Auf Anregung von Peter Fastl (FW) wurde der Antrag zurückgestellt: "Wir sollten die Bäume aufmessen und die Naturschutzbehörde mit ins Boot nehmen." Marc Schlüpmann (Grüne) empfahl, den Ist-Zustand der Bäume fotografisch zu dokumentieren, damit die Kronen nicht vorab gekappt werden. Auch diese Erfahrung haben die Dießener schon gemacht.