Dießen:Bürgermeister ruft zu Toleranz auf

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Herbert Kirsch sieht in Aufnahme der Flüchtlinge eine Verpflichtung

"Bleiben Sie tolerant, dann ist das Zusammenleben voller Freude": Diesen Wunsch hat Bürgermeister Herbert Kirsch beim Dießener Neujahrsempfang geäußert. Vor etwa 250 Gästen im Traidtcasten nahm er auch zur Aufnahme von Flüchtlingen Stellung: Diese Verpflichtung müssten sich alle Kommunen teilen. "Wir können über das Wie diskutieren, aber nicht über das Ob", sagte Kirsch. Die Gemeinde habe bislang das Glück gehabt, genügend Unterkünfte für Asylbewerber zu finden. Doch in Zukunft würden weitere Räume und neue Modelle für die Aufnahme benötigt.

Als weitere kommunalpolitische Aufgabe dieses Jahres führte Kirsch die Umgestaltung der Seeanlagen an. Im März soll der Bürgerentscheid über den Kiosk stattfinden, danach werde der Gemeinderat ein Konzept für den Park und die Promenade am Ammerseeufer entwickeln.

Auch für die Huber-Häuser an der Johannistraße wünscht sich der Bürgermeister bald eine Lösung: Die maroden Fassaden der ehemaligen Druckereigebäude an Dießens Hauptverkehrsader werden seit langem von vielen Bürgern als Schandfleck im Ortsbild angesehen. Die Gemeinde hatte 2014 erklärt, das in einem Testament festgelegte Erbe antreten zu wollen, doch in einem notariellen Vertrag von 1973 wird einem Münchner Verleger ein Ankaufsrecht eingeräumt. Eine Klärung durch das Nachlassgericht steht aus.

Kirsch zog auch eine kurze Bilanz des vergangenen Jahres und erinnerte an die Fertigstellung der Mühlstraße und des Umbaus des Dießener Bahnhofs. Er hob den Beitrag des Förderkreises zur Ortspolitik hervor, der sich seit zehn Jahren für die Restaurierung des Schacky-Parks einsetzt. Der Rathauschef ehrte 20 Sportler, die 2015 überregional erfolgreich waren und überreichte ihnen Geschenkgutscheine. Mit der Bürgermedaille in Bronze wurden acht Vereinsfunktionäre ausgezeichnet, das silberne Abzeichen erhielten der Dettenhofener Richard Baur vom Kameradschaftsverein Obere Windach sowie Kreisbäuerin und Kreisrätin Rita Behl aus Dettenschwang. Als Chorleiter bewährte sich Kirsch, als die Gäste dem neuen Dießener Pfarrer Josef Kirchensteiner ein Geburtstagständchen sangen.

© SZ vom 21.01.2016 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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