Dießen:40 Jahre Streit um Baurecht

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Pläne für die "Müller"-Halle werden erneut zurückgewiesen

Von armin greune, Dießen

Es ist mittlerweile fast eine unendliche Geschichte geworden: Auch in der jüngsten Bauausschusssitzung standen wieder die umstrittene Wünsche für eine Bebauung des Grundstück Rotter Straße 28 zur Debatte. Und auch diesmal hielten die Dießener Gemeinderäte an ihrer ablehnenden Haltung zum geplanten Acht-Parteien-Haus weiter fest.

Nachdem man den Plänen im Januar eine Abfuhr erteilt hatte, weil für die nötigen 15 Stellplätze Aufschüttungen oberhalb des Metzgerweihers vorgesehen waren, lag für die jüngste Sitzung nun ein leicht modifizierter Bauantrag vor. Die Stellplätze sind nun auf der West- und der Nordostseite des künftigen Gebäudes platziert - nach Auffassung des Bauausschusses liegen sie jedoch immer noch zum Teil im Außenbereich. Zwar hatte die Untere Naturschutzbehörde keine Einwände gegen den Bau, wenn dafür zum Ausgleich neben dem Baugrundstück andere Bereiche des Hangs der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Doch der Bauausschuss wies das Vorhaben abermals einstimmig zurück. Franz Kubat erinnerte daran, dass man sich auf ein Dreifamilienhaus genehmigt habe: "Wo die Stellplätze fehlen, kann ich keine acht Wohnungen bauen". Im Übrigen wären auch die übergroßen Zwerchgiebel problematisch zu beurteilen, weil sie das Haus zum Ortsrand hin dreigeschossig erscheinen ließen.

Damit zieht sich der Konflikt um die sogenannte "Müller-Halle" bald 40 Jahre hin. Einst war dort eine nicht genehmigte Halle errichtet, aber nie fertiggestellt worden. 2010 wurde sie demontiert, doch noch immer ragt ihr Keller aus dem Hang. Vor dem Verwaltungsgericht einigte man sich auf einen Kompromiss: Wenn der Bauherr das Untergeschoss um 5 Meter kürzt, lässt ihn die Gemeinde dort ein Dreifamilienhaus errichten. Die beim Vergleich festgelegten Maße hält der Bauwerber ein, da er mit weniger als 50 Quadratmetern Fläche pro Wohnung kalkuliert.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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