Debatte über CSU-Antrag:Hausbesitzer gegen Baumschutzverordnung

Auf vehemente Ablehnung stößt beim Starnberger Haus- und Grundbesitzerverein der CSU-Antrag auf Wiedereinführung einer Baumschutzverordnung. Vorsitzender August Mehr als Interessenvertreter von knapp 750 Mitgliedern bezeichnet eine Wiederbelebung der 2015 außer Kraft gesetzten Verordnung als "bürokratische Bevormundung", für die es keinen Anlass gebe. Grundeigentümer in Starnberg würden in aller Regel höchst verantwortungsbewusst mit ihrem Baumbestand umgehen, "Fälle von gravierendem Missbrauch" seien in den vergangenen Jahren nicht aufgetreten. Seit Aufhebung der Baumschutzverordnung vor sechs Jahren habe sich Starnberg keineswegs in eine Wüste verwandelt, sondern sei laut Mehr "grüner denn je." Weiter argumentiert der Vereinsvorstand, dass zuletzt im Jahr 2014 von 374 Anträgen auf Baumfällung 339 genehmigt worden seien. Nachweise zu Krankheiten oder Standsicherheit sowie bürokratischer Aufwand erforderten Zeit und Geld, zumal das Bauamt der Stadt personell ohnehin überlastet sei. Mehr appelliert an die Stadträte, von einer Wiedereinführung einer Verordnung abzusehen.

Die 1992 für Starnberg beschlossene Baumschutzverordnung war nach 23 Jahren außer Kraft gesetzt worden. Anlässlich der Fällung einer Buche an der Ludwigstraße griff die CSU das Thema erneut auf. In den insgesamt acht Fraktionen sollen zunächst intern Umfang und Inhalte einer Neuregelung diskutiert werden. Eine Entscheidung wird für Juli erwartet.

© SZ vom 28.05.2021 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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