Mehr Busse, weniger Autos: Gilching möchte künftig den innerörtlichen Verkehr deutlich reduzieren. Um diese Entlastung zu schaffen, haben am Dienstag die Gemeinderäte einmütig der vom Landkreis Starnberg geplanten Expressbuslinie X 920 zwischen Fürstenfeldbruck und der U-Bahnstation Großhadern zugestimmt. Die Route führt über die Römerstraße, bindet den neuen Gewerbepark Ost an und verkehrt über das Kraillinger Gewerbegebiet KIM und Planegg bis zum Klinikum Großhadern. Die schnelle Verbindung soll möglichst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 eingeführt und den Fahrgästen zunächst auf Probe für vier Jahre angeboten werden. Zugestimmt hat das Ratsgremium auch dem Anruf-Sammeltaxi-System, bei dem Fahrgäste Taxis bestellen können, wenn keine Busse mehr fahren.
An der neuen Schnellbuslinie X 920 wird sich Gilching mit bis zu 123 000 Euro beteiligen, wobei sich die Kosten durch Fördermittel noch vermindern könnten. Dadurch eröffnet sich für die Gemeinde auch die Chance, den Expressbus X 900 künftig über die Talhofstraße am Gewerbepark Nord vorbei und nicht mehr über die Römerstraße zu leiten, erläuterte Bürgermeister Manfred Walter (SPD). Allerdings mahnten Dorothea Heutelbach und Christian Bauer (beide CSU), dass die Bushaltestation am Bahnhof Argelsried und die Pollinger Straße dorthin bereits überlastet seien und es deshalb schon zu Unfällen gekommen sei. Gefährliche Situationen würden sich zudem für Fußgänger an der Ecke Pollinger Straße und Karolingerstraße ergeben, weil abbiegende Busse an der zu schmalen Einmündung über den Gehsteig fahren. "Das ist nicht regelkonform", warnten die beiden Gemeinderäte.
Peter Unger von den Grünen forderte, dass mit dem erweiterten Busverkehr auch die Ortsteile Geisenbrunn, Waldkolonie und St. Gilgen besser angebunden werden müssten. Zudem verwies Rosmarie Brosig (BfG) darauf, dass Bushäuschen, Haltebuchten und Anzeigen nötig seien. In der Debatte betonte Margarete Blunck (ÖDP) zudem, dass der zusätzliche Expressbus und die Sammeltaxis für Fachoberschüler und Jugendliche am Wochenende wichtig seien - damit nicht immer Fahrgemeinschaften in Autos und "Mama-Taxis" notwendig sind.