Buchendorfer Unternehmen:Kiefl baut um

Lesezeit: 2 min

Das Gartencenter in Buchendorf ordnet seinen Betrieb neu und lässt seine ältesten Gebäude abreißen. Die Gautinger Gemeinderäte hadern vor allem mit der Größe der vorgesehenen Werbetafeln

Von Blanche Mamer, Buchendorf

An manchen Tagen könnte man denken, die Gartencenter und Gärtnereien am Ortsrand von Buchendorf seien die einzigen weit und breit. Aus dem ganzen Landkreis Starnberg, dem Würmtal und aus München kommen Hobbygärtner und Gartenliebhaber zum Kiefl an der Neurieder Straße. Schließlich gibt es hier nicht nur Grünpflanzen, Blumen und Sträucher für Garten, Balkon und Terrasse, sondern auch Gartenmöbel, Einrichtungs- und Geschenkartikel, Glas, Porzellan, Keramik sowie eine Lebensmittelabteilung mit Obst und Gemüse, Brot und Kuchen, Gewürzen, Wein, Spezialitäten und Feinkost. Und nach dem Einkauf bieten Café und Restaurant mit Terrassenbetrieb Platz zum Verweilen.

"Wir haben lange überlegt, ob wir noch mal neu bauen wollen. Doch da die beiden Söhne Interesse am Betrieb haben, machen wir den Schritt", sagte Wolfgang Kiefl. Der Bebauungsplan sei notwendig, um ordentlich planen zu können. Auch für die Gemeinde Gauting ist klar, dass die Gärtnereien am Ort bleiben und die Möglichkeit bekommen sollen, sich zu entwickeln. Sieben Jahre hat man im Rathaus am Bebauungsplan und der Änderung des Flächennutzungsplans gearbeitet. 2011 wurde das "Sondergebiet Gärtnereien" beschlossen, dann wurde der Planungsumgriff auf das "Sondergebiet Erwerbs- und Handelsgärtnerei Kiefl" reduziert.

Jetzt ist der Bebauungsplanentwurf für das etwa 3,5 Hektar große Gelände im Bauausschuss diskutiert und grundsätzlich angenommen worden. Dabei haderten die Bauausschussmitglieder nicht so sehr mit der geplanten baulichen Nutzung, die auf 15 000 Quadratmeter festgelegt wurde, oder den zu überbauenden Flächen und den Parkplätzen, sondern mit den vorgesehenen Werbeanlagen und den Fahnenstangen. Was zunächst auffällt, ist die Festlegung, dass künftig alle Kundenparkplätze - 160 sind vorgeschrieben - auf den Grundstücken westlich der Neurieder Straße untergebracht werden müssen. Ebenso müssen mindestens 35 Stellplätze für die Mitarbeiter auf dem Gärtnereigelände nachgewiesen werden. Die Stellplätze sollen, so Kiefl, auf dem Vorplatz des Gartencenters entstehen.

Zunächst müssen aber die vorderen, mehr als 30 Jahre alten Gebäude abgerissen werden. Das Café werde nach hinten versetzt und an die Produktionsgärtnerei geschoben. Den bisherigen Parkplatz auf dem gegenüberliegenden Feld will Kiefl erhalten. Damit sei sicher, dass der ständige Ärger wegen der Parkerei an der Straße wegfalle.

Die Verkaufsfläche wird auf 4900 Quadratmeter begrenzt, 4600 Quadratmeter sind für das Kernsortiment wie Pflanzen, Früchte, Gartenartikel und Gartenbedarf reserviert; 300 Quadratmeter bleiben für das Randsortiment. Es dauere sicher bis 2017, bis die Planung fertig sei, gebaut werden soll bei laufendem Betrieb. "Wir betreuen ja 2500 Gräber auf dem Münchner Waldfriedhof. Wir brauchen also Pflanzen", so der Chef von 60 Mitarbeitern.

Im Bauausschuss umstritten waren die fünf Werbeanlagen mit insgesamt mehr als 100 Quadratmetern Größe. Im Außenbereich könne sie dieses Ausmaß nicht befürworten, sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger und erinnerte an die Satzung. Die Kunden kämen gezielt zum Gartencenter, man müsse sie nicht anlocken. Die Mehrheit stimmte schließlich für vier Werbetafeln und fünf Fahnenmasten.

© SZ vom 19.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: