BRK Starnberg:Unternehmensberater wird Rotkreuz-Chef

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Ausnahmezustand beim BRK Starnberg: Wegen interner Vorwürfe setzt die Landesgeschäftsführung nun einen externen Geschäftsführer ein.

Sabine Bader

Rücktritte, anonyme Briefe und interner Zwist: Im BRK Starnberg herrscht Ausnahmezustand. Jetzt greift die BRK-Landesgeschäftsführung ein: Von kommenden Montag an wird ein externer Geschäftsführer im Starnberger Verband das Sagen haben. "Wir sehen, dass der Kreisverband in eine sehr bedrohliche Situation geraten ist", sagte gestern Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk. "Da müssen wir einschreiten."

Starnberg BRK-Zentrale in der Kaiser-Wilhelm-Straße (Foto: STA)

Eingeschritten ist letztlich BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis. Sie habe im Fall Starnberg von ihrem Weisungsrecht Gebrauch gemacht, das ihr die Satzung zubilligt, hieß es gestern aus der Landesgeschäftsstelle. Derlei Schritte seien selten und dem Umstand geschuldet, dass der Kreisverband die Krise ohne Hilfe von außen nicht bewältigen könne.

In Ordnung bringen soll das Ganze nun der 42-jährige Ulrich Leitner, ein Unternehmensberater aus Penzberg, der mit der internen Verbandsstruktur bereits vertraut ist, da er für die Starnberger kürzlich ein Managementkonzept entwickelt hat. Sein Job als Interims-Chef werde Leitner voraussichtlich drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen, heißt es aus Geschäftsstelle in München. Martin Ulses, der scheidende BRK-Geschäftsführer, geht damit eher als erwartet. Er werde bei der RKS in München, einer BRK-Tochter und Betreibergesellschaft für Altenheime, eine neue Aufgabe erhalten, heißt es.

"Wir haben vielleicht zu spät eingegriffen", meint Landesgeschäftsführer Stärk rückblickend. Er war es auch, der vor zwei Tagen die interne Revision in Gang gesetzt hat. Die Prüfung dürfte nach seinem Dafürhalten rund drei Wochen in Anspruch nehmen. Wie berichtet, ist in Briefen, die der SZ vorliegen, von Unregelmäßigkeiten in Bezug auf den Fuhrpark des Verbands die Rede. Eine diesbezügliche Anzeige soll auch dem Finanzamt Starnberg vorliegen. Mit diesem will Stärk in den kommenden Wochen ebenfalls Kontakt aufnehmen.

Von den klaren Ansagen aus München war Michael Kuffer gestern offenbar etwas überrascht. Der Starnberger BRK Vorstand sagte daher nur, er setzte große Hoffnungen in Leitner; dieser erhalte jede Unterstützung.

© SZ vom 22.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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