Breitbandausbau:Schnelles Internet bis zur Haustür

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Gemeinde Inning stimmt für Kooperation mit Firma Glasfaser

Von Astrid Becker, Inning

Nachgedacht wird darüber in Inning bereits seit einem halben Jahr: Soll die Gemeinde mit der Firma Glasfaser Deutschland einen Kooperationsvertrag abschließen? Diese Frage zu beantworten, fiel den Gemeinderäten jedenfalls nicht so einfach, wie es sich der Anbieter wohl gewünscht hätte. Denn die Erfahrungen, die andere Gemeinden mit ihm gemacht hätten, seine nicht immer zufriedenstellend gewesen. In der Sitzung am Dienstag diskutierten die Inninger nun bereits zum dritten Mal über das Angebot der Firma.

Viele Inninger können schon jetzt mit dem Breitbandausbau von einem leistungsfähigeren Netz mit einer durchschnittlichen Übertragungsgeschwindigkeit von 30 Mbit profitieren. Die Firma Glasfaser hatte nun angeboten, Glasfaser bis in jeden Haushalt zu verlegen - nicht nur bis zu jedem Verteilungskasten wie derzeit -, damit die Geschwindigkeit auf mindestens 200 Mbit zu erhöhen und das Netz für mindestens zwei Jahre selbst zu betreiben. Dafür müssten sich allerdings 40 Prozent der Bewohner bereit erklären, Verträge mit dem Anbieter abzuschließen. Der Vorteil sei, so verspricht die Firma, dass die gängigen Anschlusskosten an das Netz in Höhe von 750 Euro entfallen würden. Die Tarife für die Bürger sind dafür nicht ganz günstig: "Das verdoppelt sich ja nach dem ersten Jahr - wenn man das Kleingedruckte liest", merkte Johann Ritzer (Freier Bürgerblock Inning) an. Zum Beispiel bei 200 Mbit von 24,99 Euro monatlich auf 44,99 Euro. Zudem bereitete den Räten Sorge, die Firma könne beim Ausbau des Netzes Subunternehmer beauftragen, die nicht sauber arbeiteten - wie in anderen Gemeinden geschehen. Der Glasfaser-Regionalleiter Peter Reisinger dazu: "Nein. Wir haben dazu gelernt." Ebenfalls versprach er, die nötigen Arbeiten an der Ortsdurchfahrt zusammen mit der geplanten Sanierung dieser Straße zu erledigen.

Davon ließ sich die Mehrheit überzeugen und stimmte - nicht öffentlich - für die Kooperation. Bürgermeister Walter Bleimaier begründete dies auf Anfrage der SZ damit, dass das "letzte Wort" ohnehin die Inninger sprechen müssten: "Nur wenn mindestens 40 Prozent das wollen, wird es realisiert." Gedanken darüber müssen sich nur die Bewohner des Hauptorts machen. Eine Verlegung von Glasfaser in anderen Ortsteilen rechnet sich laut Reisinger für die Firma nicht.

© SZ vom 11.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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