Betreutes Wohnen:Wald soll Altenheim weichen

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Erweiterungsfläche liegt im Kraillinger Landschaftsschutzgebiet

Von Michael Berzl, Krailling

Damit die Caritas ihr Altenheim am Ortsrand von Krailling erweitern kann, muss ein Stück Wald geopfert werden, der auch noch in einem Landschaftsschutzgebiet liegt. Auf einer Fläche von etwa 5000 Quadratmetern soll ein Neubau mit Betreutem Wohnen entstehen. Darüber gab es schon mehrere Debatten im Gemeinderat, Anwohner haben dagegen protestiert. Doch der Landkreis will nun den Weg frei machen für eine Erweiterung: Der Umweltausschuss des Starnberger Kreistags hat sich nach einer Ortsbesichtigung am Dienstag dafür ausgesprochen, die betroffene Fläche am Ende der Rudolf-von-Hirsch-Straße aus dem Schutzgebiet Kreuzlinger Forst herauszunehmen und ein Änderungsverfahren einzuleiten. Das Areal gehört - ebenso wie eine Ausgleichsfläche auf Planegger Gemeindegebiet - Hubert Freiherr von Hirsch

Auch die Untere Naturschutzbehörde ist damit einverstanden. Es handle sich um einen "von Fichten dominierten Wirtschaftswald", der "weder für die Naherholung noch für den Artenschutz eine herausragende Bedeutung habe", heißt es in einer Stellungnahme. Zudem nehme die Planungsfläche südlich des Altenheims "nur einen sehr kleinen und untergeordneten Teil des umliegenden Waldes in ähnlicher Qualität in Anspruch". Zudem hat die Gemeinde Krailling schon deutlich gemacht, dass sie den Standort für Betreutes Wohnen in der Nähe des Planegger Bahnhofs für optimal hält.

Das Caritas-Altenheim Maria Eich wurde 1983 eröffnet und seitdem mehrfach renoviert. Hier leben nach Angaben des Trägers 162 rüstige und pflegebedürftige Menschen. Das Haus verfügt über jeweils 20 Einzel- und Doppelzimmer sowie 80 Ein-Zimmer- und drei Zwei-Zimmer-Appartements. Nun sollen Gebäude für Betreutes Wohnen hinzu kommen. Wie Landrat Karl Roth in der Sitzung erklärte, braucht die Caritas den Neubau auch als Ausweichquartier, wenn das eigentliche Altenheim wieder saniert wird.

Über die Erweiterung wird seit Jahren diskutiert. Ursprünglich war ein größerer Umgriff vorgesehen, der aber auf Proteste hin deutlich eingeschränkt wurde. Die Kraillinger, die sich gegen dieses Vorhaben ausgesprochen hatten, befürchten vor allem, dass der Verkehr auf der Rudolf-von-Hirsch-Straße zunimmt. Diese Straße führt auch zum Sportgelände des TV Planegg-Krailling.

© SZ vom 26.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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