Beschwerden:Aufpasser für Tutzing

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Im Kustermannpark soll ein Sicherheitsdienst patrouillieren

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Tutzing

Freilaufende Hunde, die Spaziergänger belästigen, Müll und Dreck, Trinkgelage: In den vergangenen Monaten haben sich die Beschwerden über Vandalismus im Tutzinger Kustermannpark gehäuft. Der Hauptausschuss am Dienstag diskutierte über einen Sicherheitsdienst. Nach Angaben von Bürgermeisterin Marlene Greinwald könnte der Dienst ehrenamtlich von Bürgern geleistet werden, die von der Polizei geschult werden. Eine weitere Möglichkeit sei ein professionelles Unternehmen zu beauftragen, wie dies im Paradies in Possenhofen der Fall sei.

Elisabeth Dörrenberg (CSU) zeigte Verständnis für die Beschwerden der Bürger. "Ich bin ja nicht prüde", sagte sie. Aber Nacktbaden in den Parkanlagen lehne sie ab. Manche Leute seien sogar oben ohne auf dem Friedhof herumgelaufen. Dem müsse Einhalt geboten werden, zumindest auf den öffentlichen Flächen der Gemeinde. Christine Nimbach (Grüne) wollte bei den Jugendlichen nicht so hart durchgreifen, wie dies in Herrsching praktiziert werde. "Der Kustermannpark war schon immer der Treffpunkt der Jugendlichen. Das sollte man nicht unterbinden", sagte sie. Greinwald gab ihr recht. Dennoch könne man den Jugendlichen durchaus "auf die Finger sehen". Auch dass Radler über den Spielplatz an der Brahmspromenade fahren, müsse man unterbinden. Darüber hinaus sollte man über einen Leinenzwang nachdenken, damit Bürger nicht von Hunden angesprungen werden. "Das ist schon lange überfällig, was passiert, ist nicht tragbar", meinte Toni Aigner (FW).

Eine ehrenamtlich tätige Bürgerinitiative lehnte das Gremium unisono ab. Sie könne unterwandert werden von "Leuten anderer Gesinnung", befürchtete Dörrenberg. Ihr Fraktionskollege Thomas Parstorfer sprach sich ebenfalls für ein professionelles Unternehmen aus. Bei Ehrenamtlichen bestehe die Gefahr, dass sie Repressalien ausgesetzt würden. Ausgebildete Sicherheitsleute indes könnten sich seiner Meinung nach besser Respekt verschaffen. Einstimmig wurde entschieden, dass zunächst Kostenangebote von professionellen Sicherheitsdiensten eingeholt werden. Greinwald versprach zudem, dass über die Wintermonate eine entsprechende Beschilderung angebracht und vielleicht auch eine Dixi-Toilette aufgestellt wird.

© SZ vom 27.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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