Berg:Sparvariante mit Granit

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Etztalstraße soll nun komplett ausgebaut werden

Von Sabine Bader, Berg

Groß war der Aufschrei der 40 Anlieger, als ihnen im Jahr 2009 klar wurde, dass sie für den Ausbau der Etztalstraße und Etztalbreite in Berg gehörig zur Kasse gebeten werden sollen. Sie wetterten, die Gemeinde wende die umstrittene Straßenausbaubeitragssatzung über die Hintertür an und berieten sich mit Anwälten. Die Kommune blieb dennoch bei ihrer Haltung, denn in diesem Fall handele es sich klar um eine Ersterschließung. Das heißt: Die Anlieger müssen 90 Prozent des Straßenausbaus zahlen. Das kann je nach Grundstücksgröße und Bebauung ganz schön ins Geld gehen - das ist auch dem Gemeinderat klar. Heute, 2018, sind bereits 50 Prozent der Straßen ausgebaut und abgerechnet. Die betroffenen Anlieger haben anstandslos bezahlt. Kein einziger zog vor Gericht. Für Bürgermeister Rupert Monn und die Berger Gemeinderäte ein deutliches Zeichen, dass die Kommune recht hatte mit ihrer Beurteilung der Sachlage.

Jetzt soll auch der Rest von Etztalstraße und Etztalbreite ausgebaut werden. Wieder sind die Anlieger wenig begeistert von der Aktion, auch wenn die Straßen laut dem zuständigen Ingenieur Andreas Ott längst von großen Rissen im Asphalt durchzogen ist; in einigen Bereichen ist sie sogar nur noch eine reine Schotterpiste.

Ein Luxusausbau soll es aber auch nicht werden, um die Anlieger nicht mehr als nötig zu belasten, hieß es am Dienstagabend im Gemeinderat. "Man kann diese Variante auch als Sparvariante betiteln", sagte Bürgermeister Monn. Dennoch wird der Ausbau in den beiden Bereichen noch einmal 770 000 Euro kosten, wobei Wasserleitungen und Kanalbau nicht Sache der Anlieger sind, sondern von der öffentlichen Hand getragen werden. Einzig die Straßenränder sollen mit Granit verstehen werden, auch wenn Betonsteine günstiger kämen. Diese halten aber nicht so lange, was letztlich teurer käme, argumentierte der Planer. Ob die Anlieger ebenso mitspielen wie die im ersten Teilabschnitt, wird sich noch zeigen: Geplant ist schon bald eine Anliegerversammlung.

© SZ vom 06.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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