Berg:Schwierige Entscheidung

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Gemeinderat hadert mit Erweiterung des Handwerkerhofs im Manthal

Es gibt Bauvorhaben, die sind so problematisch, dass die Gemeinderäte sie nicht so einfach genehmigen können. Ein solches ist das von Renate Schall im Manthal, der das Gebäude neben der örtlichen Gaststätte gehört. Hier ist ein Handwerkerhof mit mehreren Betrieben untergebracht: Ein Gartenbauer, ein Messebauer und ein Kulissenbauer haben hier ebenso Platz wie ein Maler und ein Solartechniker. Ein buntes Völkchen also, das auf dem Gelände seinen Firmensitz hat. Nun möchte die Eigentümerin erweitern und ihren Bestand, wie man im Behördendeutsch sagt, "neu ordnen". Denn der überwiegende Teil davon ist nie genehmigt worden, und das muss Schall ändern. Sie hat darum bei der Gemeinde einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan beantragt.

Keine leichte Sache für die Gemeinderäte. Denn die Gebäude liegen großteils im Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet. Sie sind also schon aus diesem Grund nicht einfach nachträglich zu legalisieren, geschweige denn zu erweitern. Das Starnberger Landratsamt findet gar, die Grundeignerin müsse die ungenehmigten Bauten abbrechen. Die Behörde erließ darum bereits eine erste Anhörung zur geplanten Beseitigung. Ein Umstand, der der Bauwerberin den Angstschweiß auf die Stirn getrieben haben dürfte, denn schließlich, so heißt es, sei sie auch auf die Einnahmen aus der Immobilie angewiesen.

Selbst wenn die Gemeinderäte Renate Schall helfen wollen - einfach wird dies nicht. Denn das Gelände befindet sich nicht nur überwiegend im Landschaftsschutzgebiet und Außenbereich, es grenzt auch noch an ein Biotop an. Also müsste das Areal aus dem Landschaftsschutz herausgenommen werden, was sich aus Sicht der Gemeindeverwaltung in diesem konkreten Fall schlecht begründen lässt. Auch wenn aus Gemeinderatskreisen zu hören war, dass die Bauwerber die Gemeinderäte bereits im Vorfeld telefonisch um Wohlwollen gebeten haben, konnte sich das Gremium am Dienstagabend vorerst nur zu einer Ortsbesichtigung durchringen.

© SZ vom 17.12.2015 / bad - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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