Nachtschwärmer kommen in Berg seit vielen Jahren in einen ganz besonderen Genuss: in den des Sammeltaxis. Täglich zu festen Zeiten (werktags 20.15 bis 0.15 Uhr und am Wochenende 20.15 bis 3.15 Uhr) wartet stündlich am Starnberger Seebahnhof ein Taxi, das sie nach Hause bringt. Der Fahrpreis ist äußerst günstig: Erwachsene zahlen pauschal fünf Euro pro Fahrt, Jugendliche zwei. Den Rest schießt die Gemeinde zu. Rund 30 000 Euro sind das im Jahr.
Auch in der Corona-Krise will die Gemeinde diesen Service beibehalten. Obwohl das Taxi derzeit wegen der Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren nach 21 Uhr so gut wie nicht mehr genutzt wird und im vergangenen Jahr laut Kämmerer Florian Bendele lediglich zu zehn bis 20 Prozent ausgelastet war, will man an den günstigen Preisen festhalten. Das entschied der Berger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Schließlich wolle man das Taxi auch für Schüler und Auszubildende erschwinglich machen.
Allerdings wird die Gemeinde den Fahrbetrieb neu ausschreiben und bei dieser Gelegenheit den geänderten Bedingungen anpassen. Denn nachdem die Buslinien am Ostufer ausgebaut wurden und abends länger fahren, wird das Sammeltaxi um 20.15 und 21.15 Uhr künftig nicht mehr benötigt, weil auch ein Bus fährt.
Ferner will man laut Bendele nicht nur Taxiunternehmer, sondern auch die Betreiber von Shuttlebussen und Flughafentransporten dazu animieren, sich zu bewerben. Das Sammeltaxi soll darum künftig "Nachtbus" genannt werden. Auch soll das Fahrzeug künftig auf den Transport von bis zu fünf Personen ausgelegt sein und nicht mehr wie bisher nur auf drei. Da die Gemeinde allerdings mit dem jetzigen Betreiber des Taxis sehr zufrieden war, werde man ihn bitten, sich ebenfalls zu bewerben, hieß es in der Sitzung. Bonuspunkte wird es laut Ausschreibung erneut für Fahrzeuge mit nachhaltigem Antrieb, Unternehmen aus der Region und für günstige Preise geben.